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Selected Publication:

Aleksieieva, Y.
Die Rolle des GLP-1 Rezeptors in der experimentellen Glomerulonephritis.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 65 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Eller Kathrin
Eller Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Therapie der rapid progressive Glomerulonephritis (GN) ist mit vielen Nebenwirkungen assoziiert. Glukagon-like-Peptide-1-Rezeptor (GLP-1R) Agonisten besitzen ein antiinflammatorisches und immunomodulatorisches Potential, und sind bereits für die Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen. Wir stellten daher die Hypothese auf, dass GLP-1R Agonisten den Verlauf eines T-Zell-abhängigen Modells der experimentellen GN verbessern. Dies könnte neue Therapieoptionen in der GN eröffnen. Methoden: Die nephrotoxische Serumnephritis (NTS) wurde bei 8-12 Wochen alten, männlichen Glp-1r-/- oder Wildtyp C57BL/6 Mäusen induziert. Der Phänotyp der NTS wurde 7 und 14 Tage nach Krankheitsbeginn evaluiert. Ergebnisse: Trotz gleicher Wasseraufnahme in beiden Gruppen war die Harnausscheidung in Wildtyp-Gruppe größer am Tag 7 (p= 0.00001) und am Tag 14 (p= 0.000155). Die Harn-Albumin/Kreatinin-Ratio und der PAS-Score unterschieden sich nicht zwischen den zwei Gruppen. Eine vermehrte Infiltration von Neutrophilen war in den Nieren der Glp1r-/--Mäuse nachweisbar (p= 0.024). Hinsichtlich der renalen Infiltration von Makrophagen und T-Lymphozyten zeigte sich kein wesentlicher Unterschied. Die Genexpression von Il10 im Nierengewebe am Tag 14 war in der Wildtyp-Gruppe erhöht (p= 0.000269). Bei der Untersuchung der Milz am Tag 14 zeigten sich höhere Werte der mRNA-Expression von Ifn-γ (p=0.024), T-bet (p= 0.005), Gata3 (p= 0.007), FoxP3 (p= 0.01) und Rorγt (p= 0.038) in der Glp1r-/--Gruppe. Die Untersuchung der Lymphknoten am Tag 14 ergab, dass die Genexpression von T-bet (p= 0.004), Il10 (p= 0.018) und FoxP3 (p= 0.028) höher in der Glp1r-/--Gruppe war. Fazit: Die Glp-1r-/--Mäuse zeigten keine höhere Anfälligkeit für die NTS, obwohl ihre systemische inflammatorische Reaktion verstärkt war. Eine Erklärung für den fehlenden Phänotyp in der Glp-1r-/--Maus könnte die Tatsache sein, dass die Immunantwort bereits in gesunden Glp-1r-/--Mäusen im Vergleich zu Wildtyp-Tieren verändert ist. Dies könnte unsere Arbeitsgruppe bereits in Vorarbeiten nachweisen. Darüber hinaus wurde in dieser Studie eine diuretische Wirkung des GLP-1R-Agonismus gezeigt. Diese explorative Studie bietet neue Einblicke in den anti-inflammatorischen Wirkmechanismus von GLP-1R Agonisten. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Therapie von T-Zell-mediierten entzündlichen Erkrankungen.

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