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Schnabl, T.
Nekrotisierende Enterokolitis auf der neonatologischen Intensivstation der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Graz und die spezielle Rolle von ESBL-(extended spectrum beta lactamase) bildenden Enterobakterien
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 115
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Strenger Volker
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Urlesberger Berndt
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:
Intestinale (Fehl-) Besiedelung gilt neben anderen als Risikofaktor für die Entwicklung einer nekrotisierenden Enterokolitis (NEC). Extended Spectrum Beta-Lactamase bildende Enterobakterien (ESBL-E.) stellen zunehmend auch in der Neonatologie ein Problem dar. Mit dieser Studie möchten wir einen möglichen Zusammenhang zwischen einer Besiedelung mit ESBL-E. und der Entwicklung einer NEC untersuchen.
Methoden:
Nach dem ersten Auftreten von ESBL-E. an der neonatologischen Intensivstation (NICU) der Medizinischen Universität Graz 2004, wurde eine zweimal wöchentlich durchgeführte Analyse von Stuhlproben aller stationären Kinder etabliert. Die retrospektive Analyse der klinischen und mikrobiologischen Datenaller PatientInnen der NICU Graz von Jänner 2005-September 2011, untersuchte eine mögliche Assoziation zwischen der Entwicklung einer NEC und einer ESBL-E. Besiedelung sowie anderer Risikofaktoren. Mit RepPCR (Diversilab©, bioMeriéux) wurden Klonalität der Stämme sowie die ESBL-Enzyme mittels PCR bestimmt. Für die statistischen Analysen wurden MS Excel© und SPSS 18.0 for Windows© verwendet.
Ergebnisse:
Von 3897 PatientInnen wurden 146 (3,7%) Früh- und Neugeborene mit ESBL-E. besiedelt. 16 entwickelten eine NEC, von diesen waren 7 (43,8%) mit ESBL-E. besiedelt. ESBL-E. besiedelte Kinder entwickelten signifikant (p<0,001) häufiger eine NEC im Vergleich zu Kindern ohne ESBL-E. Nachweis. Wir entdeckten 2 ESBL-bildende Spezies (Klebsiella pneumoniae und Klebsiella oxytoca) in den Kulturen der NEC-PatientInnen, 2 verschiedene Klone von ESBL-bildenden Klebsiella pneumoniaewurden identifiziert. 5x konnte das Enzym CTX-M-3 und 1x SHV12 identifiziert werden.
Diskussion:
Die Ergebnisse weisen auf einen möglichen Zusammenhang zwischen einer Besiedelung mit ESBL-Bildnern und der Entwicklung einer NEC hin. Da die NEC- Inzidenz in Graz ¿ trotz des großen untersuchten Kollektivs ¿gering ist und sowohl NEC als auch Besiedelung mit ESBL-Bildnern i.e.L. Probleme Frühgeborener mit geringem Geburtsgewicht sind, wird die Aussagekraft der Studie möglicherweise dadurch limitiert.