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Engel, J.
Häufigkeit, Diagnostik und Therapie von Ureterocelen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2014. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
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Pansy Jasmin
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Ring Ekkehard
- Advisor:
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Pansy Jasmin
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Ring Ekkehard
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- Einleitung: Ureterocelen sind seltene Fehlbildungen des distalen Ureters, die überwiegend bei Doppelnieren vorkommen. Ureterocelen befinden sich meist intravesikal, selten extravesikal. Sie können mit weiteren Fehlbildungen wie vesicoureteralem Reflux (VUR) und Harnwegsinfektionen assoziiert sein und werden meist schon im pränatalen Ultraschall diagnostiziert. Weitere Untersuchungen wie Miktionszystourethrogramm (MCU) oder die Nierenisotopenuntersuchung sind von Bedeutung. Die Therapie reicht von einer Ureterozelenschlitzung bzw. Resektion bis hin zu Heminephroureterektomie und Ureterektomie. Zusätzlich wird bei Diagnose einer Ureterocele eine antibiotische Dauerprophylaxe eingeleitet.
Patienten und Methode: Wir untersuchten die Häufigkeit von Ureterocelen an der Grazer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde von 2004 bis 2013, klinische Charakteristika (Alter, Geschlecht, betroffene Seite und zusätzliche Fehlbildungen) sowie Diagnostik und therapeutische Maßnahmen.
Ergebnisse: Eine Ureterocele fand sich bei 57 Kindern. In 82,5% handelte es sich um eine intravesikal gelegene und in 17,5% um eine extravesikal gelegene Ureterocele. Ureterocelen fanden sich häufiger bei Mädchen - intravesikale Ureterocelen in 64% und extravesikale in 70%. Ein VUR fand sich bei 36% der Kinder mit intravesikaler Ureterocele und bei 10% mit extravesikaler Ureterocele. Zusätzlich zur Sonographie hatten 57% (intravesikal) und 70% (extravesikal) eine MCU und 11% (intravesikalen) und 40% (extravesikal) eine MR-Urographie. Eine Isotopenuntersuchung wurde in 47% der Fälle durchgeführt. Trotz antibiotischer Dauerprophylaxe kam es in mehr als der Hälfte der Fälle zu Harnwegsinfektionen.
75% der Kinder hatten zum Teil einen bzw. mehrere operative Eingriffe wie Schlitzung der Ureterocele, Heminephrektomie, Nephroureterektomie und/oder Ureterneuimplantation.
Schlussfolgerungen: Ureterocelen sind Harnwegsfehlbildungen, die überwiegend bei Doppelnieren und beim weiblichen Geschlecht vorkommen. Insgesamt treten Ureterocelen selten auf. In den von mir untersuchten Jahren 2004 bis 2013 fanden sich 57 Kinder mit der Diagnose Ureterocele.
Bei der Mehrzahl der Fälle ist ein operativer Eingriff erforderlich. Der zur Ureterocele gehörige Nierenanteil ist vielfach hochgradig dysplastisch und kann meist nicht erhalten werden. Trotz antibiotischer Prophylaxe entwickeln viele Patienten einen Harnwegsinfekt.