Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Juster, S.
Mini-mental Status bei PatientInnen mit und ohne primärem Offenwinkelglaukom
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2008. pp.103 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Faschinger Christoph
Schmidt Reinhold
Altmetrics:

Abstract:
Der Morbus Alzheimer zählt wie das primäre Offenwinkelglaukom zu den neurodegenerativen Erkrankungen. In einer japanischen Studie (Tamura et al.) wurde in 24% der Fälle bei AlzheimerpatientInnen ein primäres Offenwinkelglaukom gefunden, während es in der Kontrollgruppe ohne Alzheimer lediglich bei 10% auftrat. Es stellt sich die Frage, ob man mit einem einfachen Test wie dem Mini-mental-Statustest einen zusätzlichen Informationsgewinn über das Risikoprofil der GlaukompatientInnen hinsichtlich einer Demenzentstehung erhalten kann. Es wurden 104 PatientInnen mit primärem Offenwinkelglaukom und 92 KontrollpatientInnen ohne primärem Offenwinkelglaukom alters- und geschlechtsgematcht mit dem Mini-mental-Statustest untersucht. Anschließend wurde die Punktezahl als Resultat des Tests zwischen den beiden Gruppen verglichen (Mann-Whitney-U-Test). Nahezu alle GlaukompatientInnen erreichten im Durchschnitt weniger Punkte als die Kontrollpersonen. Lediglich die Gruppe der Männer im Alter von 70 bis 89 Jahren erzielte ein besseres Punkteresultat als die Kontrollgruppe. Obwohl die durchschnittliche Punktezahl der Kontrollgruppe, bis auf die erwähnte Ausnahme, gering über dem Durchschnitt der Glaukomgruppe lag, ist eine statistische Signifikanz aufgrund der minimalen Punktedifferenz nur in der Gruppe der Frauen zwischen 80 und 89 Jahren gegeben. Der Großteil der Untersuchungsergebnisse spricht dafür, dass es betreffend der Ergebnisse des Mini-mental-Tests keinen Zusammenhang zwischen Morbus Alzheimer und dem primären Offenwinkelglaukom gibt, da die durchschnittlichen Ergebnisse der GlaukompatientInnen nicht signifikant von den Ergebnissen der Kontrollgruppen abwichen (p-value = 0,001). Eine Ausnahme davon stellen die Ergebnisse der Gruppe der Frauen von 80 bis 89 Jahren dar.

© Med Uni Graz Impressum