Gewählte Publikation:
Pavic, V.
Der Unterschied zwischen anatomischen und radiologischen Gonionwinkeln
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Pichelmayer Margit
-
Weiglein Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung
Das Ziel dieser Arbeit war der Unterschied zwischen antropologischen-anatomischen Gonionwinkeln und radiologischen Gonionwinkeln in Bezug auf unterschiedliche Vermessungsmethoden. Zusätzlich wurde der Zusammenhang zwischen Gonionwinkel und Malokklusion erarbeitet.
Methode
Die Untersuchungsgruppe rekrutierte sich aus der Schädelsammlung (100-150 Jahre alt) des Institutes für makroskopische und klinische Anatomie der Medizinischen Universität Graz. Es wurden ausschließlich erwachsene mazerierte Schädel (n=69) aus dieser Gruppe ausgewählt, um etwaige Wachstumseinflüsse auszuschalten.
1)Der Gonionwinkel wurde mittels eines Goniometers, welches an den zwei Knochentangenten angelegt wurde, direkt an den mazerierten Schädeln gemessen.
2)Der röntgenologische Gonionwinkel wurde an den Fernröntgenaufnahmen desselben Untersuchungsgutes ermittelt. Die Aufnahmen wurden mittels eines digitalen C-Bogen-Röntgens am Institut für makroskopische und klinische Anatomieangefertigt.
Es wurden fünf Gonionwinkel jeweils am Orginalröntgenbild und in der Invertansicht der einzelnen Originalbilder gezeichnet. Die Messungsvarianten wurden farbkodiert.
Beide Untersuchungen wurden jeweils von zwei Untersuchern unabhängig voneinander durchgeführt.
Ergebnisse
Die statistische Auswertung ergab, dass die Übereinstimmung zwischen den Untersuchern bei allen Varianten sehr hoch war. Weiters zeigte sich, dass es zwischen den Orginalröntgen- und Invers-Röntgen-Gonionwinkeln keinen signifikanten Unterschied gab. Außerdem war zu sehen, dass es zwischen den rechten und linken Gonionschädelwerten und den Röntgengonionwerten keinen statistisch relevanten Unterschied gab.
In weiteren Untersuchung wurden an den Schädeln die Angle-Syndromklassen ermittelt (Kl.III-43,3%, Kl.II/1-28,4%, Kl.I-20,9% und Kl.II/2-7,5%).
Es zeigte sich, dass bei der Klasse II/2 die Übereinstimmung zwischen der Gonionschädelmessung und jener FR-Messungen am höchsten war, die in der Österr.Ges.für Kieferorthopädie bevorzugt wird - gefolgt von den Kl.I, Kl. II/1 und Kl.III - jedoch mit Vorbehalt, da die Deckbisse zahlenmäßig stark unterlegen waren.
Konklusion
In dieser Arbeit zeigte sich, dass die Gonionwinkelwerte bei verschiedenen Messmethoden keinen signifikanten Unterschied aufwiesen.