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Gewählte Publikation:

Look, C.
Klinischer Verlauf der Patientinnen mit Her2/neu-positiver metastasierter Brustkrebserkrankung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Suppan Christoph
Betreuer*innen:
Balic Marija
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: 20 – 25 % aller Brustkrebspatientinnen leiden an Tumoren, die den human epidermal growth factor-receptor 2 (HER-2/neu) überexprimieren. Die primär schlechtere Prognose dieser Patientinnen hat sich durch Einführung des monoklonalen Her2-Antikörpers Trastuzumab (Herceptin) wesentlich verbessert. Das primäre Ziel unserer Studie war es, das klinische Outcome von Patientinnen mit Her2/neu-positiver metastasierter Brustkrebserkrankung, die an der Klinischen Abteilung für Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin Graz mit palliativer First-Line-Therapie behandelt wurden, zu untersuchen. Methoden: Insgesamt wurden 106 Patientinnen identifiziert, die wegen eines metastasierten Her2/neu-positiven Mammakarzinoms an unserer Abteilung in der Erstlinie behandelt wurden. Als primäre Endpunkte wurden Progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS) bestimmt, mit den Ergebnissen aus der Literatur verglichen und anschließend Patientinnen, die eine Therapie mit Trastuzumab erhielten mit jenen verglichen, die ohne Trastuzumab behandelt wurden. Ergebnisse: Das mediane PFS aller Patientinnen betrug 11 Monate (95% CI, 8.4 – 13.6 Monate), wobei das mediane PFS von Patientinnen, die eine palliative Trastuzumabtherapie erhielten, bei 13 Monaten (95% CI, 9.5 – 16.5 Monate) lag und sich damit signifikant von dem der Vergleichsgruppe ohne Trastuzumab unterschied (8 Monate; 95% CI, 4.5 – 11.5 Monate; p = 0.01). Das OS betrug 38 Monate (95% CI, 30.9 – 45.2 Monate) und unterschied sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen. ER-positive Patientinnen zeigten ein PFS von 11 und ein OS von 47 Monaten bei alleiniger Hormontherapie, unter Hinzugabe von Trastuzumab verlängerten sich das PFS auf 19 (p = 0,019) und das OS auf 90 Monate (p = 0,18). Bei Monochemotherapie lag das PFS bei 5 und das OS bei 20 Monaten, in Kombination mit Trastuzumab bei 11 (PFS, p = 0,003) und 29 Monaten (OS, p = 0,585). Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse decken sich im Wesentlichen mit den in der Literatur beschriebenen. Wir konnten den progressionsverzögernden Effekt von Trastuzumab bestätigen, jedoch keine signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens nachweisen. Patientinnen, die eine Hormontherapie erhielten, zeigten im Vergleich zur Literatur ein deutlich längeres PFS.

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