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Gewählte Publikation:

Stoecklegge, SW.
Side Effects after General and Regional Anaesthesia
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2008. pp.50. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sandner-Kiesling Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Ziel der Studie: Unzählige Studien setzen die sich mit allen Arten von schweren Komplikationen nach Narkosen auseinander, nur wenige beschäftigen sich jedoch mit leichten Komplikationen. Ziel dieser Studie war es, die Inzidenzen der 12 häufigsten Komplikationen bzw. Allgemeinreaktionen nach Allgemein-, Regional- oder kombinierter Anästhesie zu erheben. Methodik: Über einen Zeitraum von 50 Monaten (Nov. 1996 Dez. 2000) wurden 10200 Patienten an einem deutschen Krankenhaus mittels eines Fragebogens über die 12 häufigsten Komplikationen nach einer Narkose befragt. Alle Teilnehmer wurden innerhalb der ersten 24 Stunden nach ihrem Eingriff konsultiert. Ergebnisse: 9245 Fragebögen wurden für die statistische Auswertung verwendet. Die Teilnehmer wurden in 5 anästhesiologische Subgruppen unterteilt (GA 1 [Allgemeinnarkose, Intubation], GA 2 [Allgemeinnarkose, alternativer Atemweg], CA [kombinierte regionale- und Allgemeinnarkose], RA_P [Regionalanästhesie, peripher], RA_C [Regionalanästhesie, zentral]). Sowohl bei Allgemein- als auch bei Regionalanästhesie traten alle Nebenwirkungen mit einer konstanten Häufigkeit auf. Die Gruppe mit der niedrigsten gemittelten Inzidenz an Komplikationen war die Gruppe RA_P mit 2,8%, die mit der höchsten gemittelten Inzidenz war GA 1 mit 5,4%. Die drei häufigsten Nebenwirkungen waren sekundäre Hyperalgesie (23,8%), primäre Hyperalgesie (13,5%) und Durst (11,7%). Die drei seltensten Nebenwirkungen waren Recall (0,8%), Harnverhalt (3,5%) und Kopfschmerzen mit 3,6%. Diskussion: Unsere Ergebnisse zeigen, dass leichte Nebenwirkungen nach jeder Art von Anästhesie selten bis häufig auftreten können. Weiters zeigte sich, dass die Komplikationsraten bei Regionalanästhesieverfahren wesentlich geringer sind als bei Allgemeinnarkose. Anhand unserer Ergebnisse sind periphere Blockaden zu bevorzugen. Insgesamt traten die Nebenwirkungen zwar mit einer niedrigen Inzidenz auf, trotzdem sollten Patienten vor einem Eingriff darüber explizit aufgeklärt werden.

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