Gewählte Publikation:
Schellander, T.
Einfluss der Spinal Cord Stimulation auf die psychische und physische Zufriedenheit von Patienten mit einem Failed Back Surgery Syndrom.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2008. pp.56.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Sandner-Kiesling Andreas
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- Abstract:
- Ziel der Studie: Trotz mannigfaltiger adäquater Behandlungsmethoden leiden viele Patienten an den psychischen und physischen Folgen eines Failed Back Surgery Syndroms (FBSS). Eine Behandlungsmethode der Wahl stellt die Implantation einer Spinal Cord Stimulation (SCS) dar. Der Wert dieser invasiven Therapiemethode wird jedoch kontrovers diskutiert. Ziel dieser Pilotstudie war die Evaluation der psychischen und physischen Zufriedenheit der Patienten vor und nach einer SCSImplantation.
Methodik: Ein strukturierter Fragebogen wurde 2007 an jene 40 PatientInnen ausgesandt, die in den Jahren 1999 bis 2006 einen SCS erhalten haben. Der Fragebogen besteht aus 5 validierten Modulen und 15 Individualfragen. Die Module befragen die Lebensqualität, das Schmerzempfinden, eine mögliche depressive Begleitkomponente, den allgemeinen Gesundheitszustand und das subjektive Allgemeinbefinden seit der Implantation.
Es wurden zwei voneinander getrennte Auswertungen vorgenommen. Als erstes erfolgte eine postinterventionelle Auswertung aller 40 PatientInnen. Weiters wurden bei 6 von 40 FBSS-PatientInnen die prä- und postinterventionellen Daten verglichen.
Ergebnisse: Die befragten 40 Männer und Frauen unterscheiden sich nicht in Alter, Gewicht und BMI. Postinterventionell waren alle pensioniert. Die Anzahl der Wirbelsäulen-Voroperationen liegt zwischen 2 und 11 Voroperationen (Mean = 5,03). Die PatientInnen zeigen trotz SCS-Implantation immer noch Schmerzsensationen, jedoch können sie den Schmerz gut bewältigen. Der Depressionsscore ist erhöht (ADS-Wert von 29). 75% der PatientInnen würden sich die SCS wieder implantieren lassen.
Bei der Auswertung der 6 PatientInnen zeigte sich postinterventionell keine signifikante Besserung von Schmerzintensität, Schmerzbewältigung oder bei den Alltagsaktivitäten. Bei der affektiven Komponente der Schmerzempfindung zeigte sich eine signifikante Verbesserung. Der Depressionsscore ist sowohl prä- also auch postinterventionell unverändert erhöht.
Diskussion: Die kleine Fallzahl dieser Pilotstudie erschwert die Einschätzung des Outcomes. Die von uns erwartete Schmerzreduktion, Besserung der Depression oder eine Rückkehr ins das Berufsleben konnte jedoch nicht erreicht werden. Zum direkten Vergleich der psychischen und physischen Zufriedenheit von FBSS-PatientInnen vor und nach SCS-Implantation wäre eine weiterführende prospektive Studie dringend notwendig.