Gewählte Publikation:
Priemer, A.
100 konsekutive Fälle von Feinnadelbiopsien kalter Schilddrüsenknoten
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2008.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Obermayer-Pietsch Barbara
- Altmetrics:
- Abstract:
- 1. Einleitung: Die Studie ist eine retrospektive empirische Untersuchung von 100 Schilddrüsenoperationspräparaten. Sie dient der Beurteilung der Feinnadelbiopsie als Methode der Wahl für die präoperative Untersuchung verdächtiger Schilddrüsenknoten hinsichtlich der Entscheidung von chirurgischen Strategien. 2. Patienten und Methode: Ausgehend von der zytologischen Untersuchung mittels Feinnadelbiopsie wurde das Patientenkollektiv anhand der Ergebnisse in verwertbare und nicht verwertbare Feinnadelbiopsiebefunde unterteilt. Die verwertbaren Feinnadelbiopsiebefunde wurden entsprechend ihrer Ergebnisse in 3 Untergruppen unterteilt (FNB ohne Malignitätshinweis, FNB mit Malignitätsverdacht und FNB mit Malignitätsnachweis). Im weiteren Verlauf erfolgte die Operation mit intraoperativer Schnellschnittuntersuchung bzw. die histologische Ausarbeitung des Resektats. Die Ergebnisse der definitiven Histologie wurden im Anschluss mit den Ergebnissen der Feinnadelbiopsie verglichen und hinsichtlich ihrer Übereinstimmung bzw. Diskrepanz untersucht. 3. Ergebnisse: 30/100 Feinnadelbiopsien waren diagnostisch nicht verwertbar. In dieser Gruppe fanden sich bei der Operation 4 maligne Läsionen (13%), 12 Läsionen mit erhöhtem Malignitätsrisiko (40%) und 14 benigne Läsionen (47%). 70/100 FNB waren verwertbar. Diese Gruppe unterteilt sich hinsichtlich ihrer Feinnadelbiopsiebefunde in 21 Fälle ohne Malignitätshinweis (30%), in 45 Fälle mit Malignitätsverdacht (64%) und in 4 Fällen mit Malignitätsnachweis (6%). Die histologische Aufarbeitung der Operationspräparate ergab 29 benigne Läsionen, 20 Läsionen mit erhöhtem Entartungsrisiko und 21 maligne Läsionen. Die Gegenüberstellung der präoperativen zytologischen Befunde mit den postoperativen histologischen Befunden ergab folgende Ergebnisse: Feinnadelbiopsiebefunde ohne Malignitätshinweis (30%) bestätigten sich in 71%. Allerdings ist zu beachten, dass trotz benignen Feinnadelbiopsiebefundes postoperativ in 29% eine Neoplasie aufgedeckt wurde. Feinnadelbiopsiebefunde mit Malignitätsverdacht (64%) ergaben bei der postoperativen histologischen Aufarbeitung in 69% eine Neoplasie. Beim Vergleich von Feinnadelbiopsiebefunden mit Malignitätsnachweis (6%) mit den postoperativen histologischen Befunden konnte eine 100%ige Übereinstimmung nachgewiesen werden. Zusammenfassend betrachtet, ohne Bezug zu den klassifizierten Gruppen von Feinnadelbiopsiebefunden, ist die Feinnadelbiopsie in 71% richtig, d.h. es besteht eine Übereinstimmung zwischen Feinnadelbefund und postoperativem histologischen Befund.