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Gewählte Publikation:

Schuetzelhofer, G.
Evaluierung des präklinischen Equipments zur Kontrolle traumatischer Blutungen auf Notärzt*inneneinsatzmittel
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Eichinger Michael
Zajic Paul
Altmetrics:

Abstract:
Blutungen zählen weltweit nach wie vor zu der häufigsten Todesursache durch Trauma. Extremitätenblutungen sind durch einfache blutstillende Maßnahmen, wie beispielsweise Ausüben von manuellem Druck auf die Wunde, bis hin zur Anlage von Tourniquets leichter beherrschbar als nicht-komprimierbare Torsoblutungen, welche präklinisch ein großes Problem darstellen. Einige Maßnahmen, wie die Anlage eines Beckengurt oder die Gabe von Tranexamsäure können idealerweise derartige Blutungen verzögern. In Österreich gibt es zahlreiche Notärzt*innen-Einsatzmittel, jedoch von unterschiedlichen Betreiber*innen und es ist unklar, ob und in welchem Ausmaß die für die Versorgung empfohlenen Materialien vorhanden sind. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es herauszufinden welche Materialien in Österreich an ganzjährigen Notärzt*inneneinsatzmitteln zur Versorgung traumatischer Blutungen mitgeführt werden und diese mit aktuellen Empfehlungen zu vergleichen. Methodik Zur Beantwortung der Fragestellung wurde ein Online-Fragebogen erstellt, welcher von den Österreichischen Rettungsorganisationen, die ein ganzjähriges Notärzt*inneneinsatzmittel betreiben, freigegeben und anschließend von den jeweiligen Systemverantwortlichen Kolleg*innen ausgefüllt wurde. In weiterer Folge wurden diese Ergebnisse mit aktuellen und in Europa geltenden Richtlinien verglichen, um eine Aussage über die Verfügbarkeit der Materialien treffen zu können.   Ergebnisse Von insgesamt 139 kontaktierten Stützpunkten in Österreich erhielten wir Rückmeldungen von 133, was einer Rücklaufquote von 96% entspricht. Die Ergebnisse dieser Rückmeldungen zeigen, dass die Grundausstattung für eine traumatische Blutstillung auf jedem der evaluierten Notärzt*inneneinsatzfahrzeuge vorhanden ist. Jedoch sind spezielle Materialien für invasive Maßnahmen wie die Clamshell-Thorakotomie oder das REBOA-System weniger verbreitet, was vermutlich auf die selteneren Anwendungsfälle sowie die speziellen erforderlichen Fertigkeiten zurückzuführen ist. Blutprodukte befinden sich aktuell auf keinem der evaluierten Einsatzmittel in Österreich. Schlussfolgerung Die Auswertung der österreichischen Notärzt*inneneinsatzmittel zeigt, dass diese im Allgemeinen gut für Trauma-Einsätze ausgestattet sind. Trotz vereinzelter Abweichungen zwischen den Bundesländern spielen diese bei der Versorgung der Patient*innen keine entscheidende Rolle. Weiters verdeutlicht die durchgeführte Evaluierung die Bedeutung einer kontinuierlichen Überprüfung und Anpassung der präklinischen Versorgungsausrüstung. Dies ist ein wichtiger Faktor, um den Herausforderungen bei schwerwiegenden Traumaverletzungen kontinuierlich gerecht zu werden. Dieser Prozess sollte regelmäßig durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Rettungsdienste stets mit den aktuellsten Standards und Technologien arbeiten können, um bestmögliche Ergebnisse für die Patient*innen zu erzielen und die Qualität der Notfallversorgung weiter zu verbessern.

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