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Gewählte Publikation:

Hmissi, A.
Regionalanästhesie in der präklinischen Notfallmedizin Ein systematisches Review
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 49 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Honnef Gabriel
Zajic Paul
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Die Regionalanästhesie wird bereits häufig in Notaufnahmen oder im präoperativen Bereich eingesetzt, meist zur Schmerzlinderung bei Extremitätenverletzungen, aber auch zur Spinal- oder Epiduralanästhesie. Diese Studie konzentriert sich auf die präklinischen Indikationen der Regionalanästhesie, da präklinisch die personellen und materiellen Ressourcen im Vergleich zu einer Notaufnahme begrenzt sind. Darüber hinaus soll diese Studie mehr Informationen über den präklinischen Anwendungsbereich der Regionalanästhesie sowie über die Vorteile und Nachteile der präklinischen Regionalanästhesie im Vergleich zur intravenösen Analgesie liefern. Material und Methoden Es wurde eine systematische Übersichtsarbeit unter Anwendung der PRIMSA-Methode durchgeführt. Von 295 Studien, die über Pubmed in MEDLINE gefunden wurden, erfüllten nur fünf die Zulassungskriterien, da Studien, die älter als zehn Jahre waren, Meta-Analysen, systematische Reviews, Reviews und innerklinische Regionalanästhesie ausgeschlossen wurden. Die eingeschlossenen Patient*innen waren 18 Jahre oder älter. Ergebnisse In den fünf eingeschlossenen Studien wurden insgesamt 337 Patient*innen eingeschlossen, wovon bei 204 Patient*innen präklinisch Regionalanästhesie angewandt wurde. Von diesen 204 Patient*innen wurde bei 138 eine Fascia-iliaca-Blockade, bei 52 eine Nervus-femoralis-Blockade, bei zwölf eine Kombination aus Nervus-femoralis-Blockade und Nervus-ischiadicus-Blockade und bei zwei eine Plexus-brachialis-Blockade durchgeführt. Insgesamt wurde eine signifikante Verringerung der Schmerzen anhand der NRS-Skala oder gleichwertiger Skalen beschrieben. Es wurden keine Nebenwirkungen festgestellt. Conclusio Diese Studie zeigt, dass die präklinische Regionalanästhesie zu einer signifikant höheren Schmerzreduktion führen kann als intravenöse Analgesie allein und dabei auch komplikationsärmer ist. Außerdem waren neben ärztlichem Personal auch Pflegekräfte und Sanitäter*innen in der Lage, präklinische Regionalanästhesie erfolgreich durchzuführen. Derzeit werden vor allem die Fascia-iliaca-Blockade und die Nervus-femoralis-Blockade präklinisch durchgeführt, aber in Zukunft sind mehr Indikationen für andere Körperregionen und eine häufigere Anwendung der präklinischen Regionalanästhesie zu erwarten.

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