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Gewählte Publikation:

Loeschnig, A.
Inzidenz der Hyperkaliämie und Assoziation mit der Mortalität bei Patient*innen mit traumatischer Hämorrhagie bei Ankunft ins Krankenhaus
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Eichinger Michael
Zajic Paul
Altmetrics:

Abstract:
Fragestellung: Hyperkaliämie ist ein Marker für den Schweregrad eines akuten ischämischen Geschehens und könnte daher auch für den Herzkreislauf-Stillstand, ausgelöst durch den hämorrhagischen Schock, mitverantwortlich sein (1). Es ist unklar, ob das hämodynamische Gleichgewicht hämorrhagisch verletz-ter Patient*innen die Serum-K+-Konzentration beeinflusst. Ziel der Arbeit ist es, die Inzidenz der Hyperkaliämie und deren Assoziation mit der Mortalität bei Pati-ent*innen mit traumatischer Hämorrhagie bei Hospitalisierung zu untersuchen. Methodik: Es wurde eine retrospektive Kohortenstudie durchgeführt, welche sich mit Traumapatient*innen auseinandersetzt, die in den Schockraum des Universi-tätsklinikum Graz eingeliefert wurden. Für die Datenerhebung wurden Personen und deren Daten aus dem Zeitraum von 01.01.2016 bis 31.12.2021 retrospektiv analysiert. Die für die Studie relevan-ten Daten wurden aus openMEDOCS ausgelesen und pseudonymisiert verar-beitet. Dieses Datenmaterial wurde in weiterer Folge deskriptiven und grafischen Analysen unterzogen. Ergebnisse: Insgesamt wurde 83 Personen eingeschlossen und in die deskripti-ve Datenauswertung miteinbezogen. Zur Evaluierung der Inzidenz von Hyperka-liämie bei hämorrhagisch verletzten Personen mit Transfusionsbedarf konnte festgestellt werden, dass 72 dieser Personen (86,74%) normo- bzw. hypokaliäm (K+≤5,0mmol/l) und 11 Personen (13,25%) hyperkaliäm (K+>5,0mmol/l) waren. Diese Patient*innen wiesen auch eine nicht statistisch signifikant höhere Mortali-tät innerhalb von 24h – 6,9% (K+≤5,0mmol/l -Gruppe) vs. 9,1% (K+>5,0mmol/l -Gruppe) – und 30d – 22,2% (K+≤5,0mmol/l -Gruppe) vs. 27,2% (K+>5,0mmol/l -Gruppe) – auf. Bei den Verletzungsmustern der K+>5,0mmol/l -Kohorte konnte signifikant festgestellt werden, dass Verletzte mit diesem Merkmal deutlich häufi-ger jüngere Personen (40  18) mit penetrierenden Verletzungen (36,3%) waren. Bezogen auf die biologischen Charakteristika wurde deutlich, dass die Laktat-Konzentration signifikant mit der K+-Konzentration in Zusammenhang steht, was mittels einer Rang-Korrelationsschätzung von 0,340 (p<0,001) und einem linea-ren Regressionsmodell dargestellt werden konnte. Auch der signifikante, indirek-te Zusammenhang des pH-Werts mit der Serum-K+-Konzentration konnte mit ei-nem Rangkorrelationskoeffizienten von -0,215 (p<0,026) dargestellt werden. Interpretation: Hyperkaliämie bei Traumpatient*innen mit Hämorrhagie ist durchschnittlich bei jedem zehnten Verletzten, besonders im Rahmen penetrie-render Verletzungsmuster, vorhanden und kann durch pH-Wert Abschätzungen nicht zuverlässig detektiert werden. Damit kombiniert war eine deutliche, prozen-tuelle Steigerung des Versterbens bei hyperkaliämen Patient*innen zu verzeich-nen. Weitere Studien sind notwendig um diesen Zusammenhang genauer zu untersuchen.

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