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Selected Publication:

Brehmer, J.
Kardiovaskuläre Reaktivität- Eine Pilotstudie im klinischen Umfeld
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Lackner Helmut Karl
Schmid-Zalaudek Karin
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Stürze in der älteren Bevölkerung können aufgrund der schwerwiegenden Folgen, wie beispielsweise Frakturen zum Verlust der Selbstständigkeit und weiteren Folgeerkrankungen führen. Die Risikofaktoren für Stürze zu identifizieren und positiv zu beeinflussen wäre dabei ein relevanter Schritt in der Prävention. Um einen Zusammenhang zwischen den Veränderungen des alternden Herzkreislaufsystems, welches weniger effizient auf veränderte Bedingungen oder Belastungen reagieren kann und Stürzen herzzustellen, werden die Herzfrequenz und Parameter der Herzratenvariabilität aufgezeichnet. Zum Vergleich wird eine Kontrollgruppe mit negative Sturzanamnese herangezogen. Methoden: In diese Studie wurden 21 Patient*innen, die sich stationär auf Abteilungen für Akutgeriatrie Remobilisation (AG/R) der geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) befanden eingeschlossen und zwei Gruppen zugeordnet (10 mit negativer Sturzanamnese in den letzten 12 Monaten und 11 mit Schenkelhalsfraktur und positiver Sturzanamnese [SHF]). Neben den Fragebögen Barthel-Index und BDI II wurde kardiovaskuläre Parameter mittels EKG unter Ruhebedingungen und unter den milden Stressoren Handkraft und Stroop-Test erhoben. Neben der Herzfrequenz wurden die HRV- Parameter für jede einzelne Phase ausgewertet. Das Paradigma wurde zu Beginn der des stationären Aufenthalts und kurz vor der Entlassung durchgeführt. Neben dem Vergleich genannter Messzeitpunkte erfolgte ein Vergleich zwischen den Gruppen. Ergebnisse: Es ergaben sich Hinweise, dass die Patient*innen der SHF- Gruppe aufgrund von Frailty- assoziierten Parametern (Handkraft, Barthel- Index, Herzfrequenzparameter) ein höheres Sturzrisiko aufweisen als die Kontrollgruppe. Hinsichtlich der kardiovaskulären Reaktivität auf die milden Stressoren Handkraft und Stroop- Test zeigten sich ebenfalls keine Gruppenunterschiede. Positive Veränderungen der Parameter nach etwa drei Wochen Remobilisation konnten entgegen den Erwartungen nicht nachgewiesen werden. Konklusion: Patient*innen mit positiver Sturzanamnese haben ein höheres Sturzrisiko als Patient*innen mit negativer Sturzanamnese und verfügen über ausgeprägtere Risikofaktoren hinsichtlich Frailty und Sarkopenie. Dem entsprechend kommt der Identifikation und Reduktion von Risikofaktoren für Stürze eine große Bedeutung zu. Daher kann diese Studie Einblicke in die kardiovaskulären Parameter geriatrischer Patient*innen und der Identifikation von Risikofaktoren für Stürze geben.

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