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Fotohi, A.
Verzweigtkettige Aminosäuren - Spezieller Stoffwechselweg und Zusammenhang mit den klinischen Krankheitsbildern des Diabetes Mellitus und des Pankreaskarzinoms
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 119
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Enko Dietmar
- Altmetrics:
- Abstract:
- In der vorliegenden Literaturrecherche wird der komplexe Stoffwechsel der
branched-chain amino acids (BCAAs) beleuchtet. BCAAs spielen nicht nur eine
wichtige Rolle als Bausteine für Proteine, sondern beeinflussen auch zentrale
metabolische Pfade, insbesondere den mTOR-Signalweg. Dieser Signalweg ist ein
Schlüsselmechanismus für die Regulation von Zellwachstum und -überleben und
steht in direktem Zusammenhang mit dem Entstehen von Krankheiten wie Diabetes
Mellitus Typ 2 und Pankreaskrebs.
Das Enzym mTOR ist eine zentrale Schaltstelle in vielen Stoffwechselwegen und
kann durch BCAAs aktiviert werden. In der Regel fördert mTOR den Anabolismus,
jedoch können übermäßige BCAA-Spiegel zu einer überschüssigen Aktivierung von
mTOR und damit zu Insulinresistenz und erhöhten Blutzuckerwerten, welche
Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes sind, führen. Darüber hinaus ist mTOR auch in
die Pathogenese von Pankreaskrebs involviert, da seine Überaktivierung das
Tumorwachstum fördern kann.
Ebenso wird untersucht, ob BCAAs als (Früh-)erkennungsmarker für diese
Krankheiten dienen können. Aktuelle Studien legen nahe, dass erhöhte BCAASpiegel als potenzielle Früherkennungsmarker für Insulinresistenz und
Pankreaskrebs verwendet werden können, wobei weiterführende Studien für die
endgültige Bestätigung noch ausstehen.
Die Relevanz dieser Forschung liegt in der Identifikation von präventiven,
diagnostischen und therapeutischen Zielen. Durch ein besseres Verständnis der
Wechselwirkungen zwischen BCAAs und mTOR könnten neue therapeutische
Ansätze entwickelt werden, die bei der Behandlung oder sogar der Vorbeugung von
Diabetes und Pankreaskrebs helfen könnten.
BCAAs können sowohl Risikofaktoren als auch potenzielle Biomarker für diese
ernsthaften gesundheitlichen Zustände sein und die genauen Mechanismen dieser
Beziehungen bedürfen weiterer eingehender Untersuchungen.