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Panzitt, C.
Maternales und fetales Outcome schwangerer Frauen mit Antiphospholipid-Syndrom - eine retrospektive Analyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2023. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Mayer-Pickel Karoline Ilse
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Das Antiphospholipid-Syndrom (APS) zählt zu den systemischen Autoimmunerkrankungen und wird durch das Auftreten von Thrombosen und/oder geburtshilflichen Komplikationen der Früh- und Spätschwangerschaft charakterisiert. Zu den typischen Antiphospholipid-Antikörpern (aPL) zählen das Lupus Antikoagulans, der Anticardiolipin-Antikörper und das Anti-ß2-Glykoprotein-I. Da die aPL auch bei asymptomatischen Patient*innen vorkommen können, muss für eine Diagnose immer eine Kombination aus mindestens einem der aPL und einem klinischen Symptom aus den Sydney Kriterien nachgewiesen werden können. Aufgrund der hohen Rate an Aborten, intrauterinen Fruchttoden, Frühgeburten, Plazentainsuffizienz und Präeklampsie, werden Schwangerschaften mit APS als Risikoschwangerschaften eingestuft und sollten auch als solche betreut werden. Methoden: Ziel dieser Diplomarbeit ist es, eine retrospektive Analyse des maternalen sowie fetalen Outcomes von APS-positiven Schwangerschaften zwischen 2003 und 2020 an der klinischen Abteilung für Geburtshilfe der Universitätsklinik Graz durchzuführen. Dabei soll ein Augenmerk auf die Häufigkeiten der jeweiligen aufgetretenen Komplikationen, die Verteilung der aPL-Profile und den Verlauf der Schwangerschaften gelegt werden. Daher wurden nach einer Literaturrecherche in der medizinischen Datenbank Pubmed die Daten von 48 Frauen, welche die Sydney Kriterien an der geburtshilflichen Abteilung des Universitätsklinikums Graz erfüllten, erhoben. Ergebnisse: In der retrospektiven Analyse zeigte sich, dass 48% der Patientinnen positiv für einen Antikörper getestet wurden und weitere 27% dreifach bzw. 25% der Frauen zweifach positiv waren. 27% aller Patientinnen erlitten bereits mindestens eine tiefe Venenthrombose und 14,5% eine Pulmonalarterienembolie. Das häufigste beobachtete geburtshilfliche Ereignis waren habituelle Aborte vor der 10. Schwangerschaftswoche, welche bei insgesamt 39,5% der Frauen auftraten. 73,7% der habituellen Aborte traten bei Frauen mit einem „Hochrisikoprofil“ auf und waren entweder nur Lupus Antikoagulans oder dreifach positiv. Es konnte auch gezeigt werden, dass das zusätzliche Vorliegen eines Systemischen Lupus Erythematodes ein erhöhtes Risiko für das Auftreten thrombotischer Komplikationen darstellt. Des Weiteren wurde beobachtet, dass das Auftreten eines „Notching“ der Arteria uterina in der Dopplersonographie zwischen der 20. und 26. SSW ein erhöhtes Risiko für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen, Wachstumsretardierungen und Frühgeburten darstellt. Unter den 23 betroffenen Frauen kam es bei 56% der Schwangerschaften zu einer IUGR, bei 39% zu einer Frühgeburt und bei 21,7% zu einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung. Nur 26% der Frauen hatten ein unauffälliges geburtshilfliches Outcome.

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