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Frauscher, A.
Untersuchung der Häufigkeit der Umbilikalhernie bei
intensivgepflegten Neugeborenen und Follow-Up bis zum
Schulalter - Eine retrospektive Beobachtungs- und Fragebogenstudie an der
Abteilung für Neonatologie Graz im Untersuchungszeitraum
2010-2015
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] 1; 2023. pp. 73
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Resch Bernhard
-
Schalamon Johannes
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Häufigkeit des Auftretens von Umbilikalhernien bei intensivgepflegten Neugeborenen und deren retrospektives Follow-Up bis zum Schulalter zu untersuchen. Hauptzielgröße war die Inzidenz der Umbilikalhernien an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz in den Jahren 2010-2015. Weitere Forschungsfragen beschäftigen sich mit dem durchschnittlichen Verschlussalter der Umbilikalhernie, der Häufigkeit von Komplikationen und der Notwendigkeit einer Operation. Außerdem wurde erfasst, wie oft Manipulationen der Umbilikalhernie durch die Erziehungsberechtigten zuhause geschehen und wie das Erscheinungsbild des Nabels zum Befragungszeitpunkt aussah.
Patient:innen und Methodik: Es wurde eine retrospektive Datenanalyse in Form einer Fragebogenstudie und eine Erhebung der Daten aus dem Krankenhausinformationssystem der KAGes „OpenMedocs“ durchgeführt. Insgesamt waren 334 Kinder, mit mindestens 5 Jahren Follow-Up, Teilnehmer:innen der Studie. Die Fragebogenstudie wurde in Form von Telefongesprächen mit den Erziehungsberechtigten durchgeführt. Dabei wurden den Eltern vorgefertigte strukturierte Fragen gestellt. Insgesamt wurden 134 Eltern befragt. Es wurde zwischen Frühgeborenen (23.-36. SSW) (n=160) und Reifgeborenen (37.- 43. SSW) (n=174) unterschieden.
Ergebnisse: Die Auswertung der quantitativen Studie zeigte, dass die Inzidenz von Umbilikalhernien in den Jahren 2010-2015 im Einzugsgebiet des LKH Graz (n=52.800 Geburten) rund 0,6% und bezogen auf die Geburten im LKH Graz selbst (n=18.000) 1,9% betrug. Bei Frühgeborenen (n=4594) betrug die Inzidenz der Umbilikalhernie 3,5%, bezogen auf die Frühgeburten im LKH Graz (n=1600) 10%. Durchschnittlich lag das Verschlussalter bei 2,5 Jahren. Die wenigsten Umbilikalhernien waren erst im Alter von 6 Jahren oder mehr verschlossen. Es wurden gleich viele Kinder operiert wie nicht operiert. In der Mehrzahl der Fälle traten keine Komplikationen auf. Nur in 9,4% der Fälle kam es aufgrund der Umbilikalhernie zu Schmerzen oder Inkarzerationen. Bei 86,7% aller Studienteilnehmer:innen zeigte der Bauchnabel keine Auffälligkeiten. Das bedeutet, dass selten Restprobleme bestehen blieben.
Schlussfolgerung: Der Erwartungswert für die Inzidenz von Umbilikalhernien lag zwischen 3-10%. Die Conclusio daraus ist, dass die Inzidenz niedriger war als erwartet. Es zeigte sich außerdem, dass die Umbilikalhernien sich nicht so oft von selbst verschlossen, wie gedacht. In Zukunft könnte man genauer beobachten, ob die Operation der Umbilikalhernien immer aus medizinischer Indikation heraus stattfindet, oder ob Faktoren wie z.B. der kosmetische Hintergrund eine entscheidende Rolle spielen.