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Kronfuss, P.
Granuloma anulare - Klinisch-pathologisches Spektrum und therapeutische Optionen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 65
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Cerroni Lorenzo
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Fink-Puches Regina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Das Granuloma anulare ist eine granulomatöse Erkrankung, welche von benignem und nicht infektiösem Ursprung ist. Die Auslöser sind bis heute noch nicht identifiziert, jedoch stehen unter anderem Diabetes Mellitus, Hyperlipidämie, Infektionskrankheiten, Pathologien der Schilddrüse oder Karzinome immer wieder im Fokus der Forschung. Erythematöse, ringförmig angeordnete Plaques sind charakteristisch und namensgebend für das Granuloma anulare, welches sich als lokalisierte, disseminierte, subkutane oder perforierende Variante präsentieren kann. Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt, jedoch kann bei Unklarheiten eine histologische Untersuchung zur Unterstützung herangezogen werden. Obwohl das Granuloma anulare gutartig und in der Regel symptomlos ist, wünschen viele Patient*innen eine Therapie, welche als Lokal-, System- oder Phototherapie angeboten wird.
Material und Methoden: retrospektiv wurden zwischen Jänner 2005 bis Jänner 2020 617 Patient*innendaten an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie in Graz ausgewertet. Ziel der Arbeit ist es einen Überblick über Alter, Geschlecht, Klinik, Outcome und Therapie zu geben.
Ergebnisse: Die untersuchte Population besteht zu 70,3% (n=434) aus Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 44,9 Jahren (SD=21,3) und zu 29,7% (n=183) aus Männern mit einem mittleren Alter von 42,3 Jahren (SD=24,1). Am häufigsten präsentiert sich das Granuloma anulare mit 42,5% (n=262) an der ‘‘unteren Extremität ohne Füße‘‘ und mit einer multifokalen Verteilung (42,6%; n=263). Die Patient*innen wurden am häufigsten mit einer lokalen Therapie (72,4%; n=458) behandelt. Von insgesamt 398 dokumentierten Fällen zeigt sich bei 160 Teilnehmer*innen (40,2%) ein gleichbleibender Befund. Es ergeben sich insgesamt signifikante Unterschiede zwischen Alter und Verteilung (p=.012), zwischen Alter und Outcome (p=.004) und zwischen Alter und Lokalisation [p(Stamm vorne und hinten)<.001; p(obere Extremität ohne Hände)<.001; p(untere Extremität ohne Füße)=.024; p(Hände)=.017; p(Füße)<.001].
Diskussion: Die Arbeit gibt eine überblicksmäßige Darstellung der genannten Parameter mit deren Häufigkeiten. Die Personen mit einer disseminierten Verteilung sind signifikant älter als jene mit einem lokalisierten oder multifokalen Befall [p(disseminiert-lokalisiert)<.001); p(disseminiert-multifokal)<.001)]. Die Teilnehmerinnen mit den Lokalisationen ‘‘Stamm vorn und hinten‘‘ (p<.001), ‘‘obere Extremität ohne Hände‘‘ (p<.001) und ‘‘Hände‘‘ (p=.017) sind ebenso signifikant älter und jene mit Läsionen an der unteren Extremität ohne Füße (p=.024) sowie an den Füßen (p<.001) sind signifikant jünger als die Proband*innen die an der jeweiligen Stelle nicht betroffen sind. Die Patient*innen mit gleichbleibendem Befund sind signifikant jünger als jene, bei denen eine teilweise Besserung eingetreten ist (p=.006). Dadurch, dass einige Aspekte der Erkrankung zum Beispiel in Bezug auf Ätiologie oder Therapie noch nicht geklärt und in dieser Arbeit nur überblickmäßig diskutiert wurden, benötigt es weitere, große, kontrollierte Studien, um weitere Erkenntnisse zu erlangen.