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Kathriner, D.
Beurteilung der Wertigkeit von Trimethylamin-N-Oxid (TMAO) als möglicher Biomarker im neurologischen Patientengut
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 80 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Enko Dietmar
Meinitzer Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Trimethylamin-N-Oxid (TMAO) und dessen Bedeutung im menschlichen Körper findet seit den letzten Jahren zunehmendes Interesse als möglicher prognostischer und diagnostischer Biomarker zahlreicher Erkrankungen. Hohe TMAO-Serumspiegel werden mit zahlreichen Erkrankungen in Verbindung gebracht. In der derzeitigen Literatur werden auch Zusammenhänge mit neurologischen Erkrankungen beschrieben, Studien bezüglich der Konzentration von TMAO in der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) und der Passage von TMAO durch die Blut-Liquor-Schranke (BLS) fehlen. Die Zielsetzung dieser Arbeit besteht darin zu klären, ob und in welchem Ausmaß TMAO die BLS passiert und welche diagnostische Wertigkeit dieser neue Parameter im neurologischen Patientengut besitzt. Methoden: In einer retrospektiven Studienkohorte von 290 Patient*Innen mit neurologischen Symptomen wurden Konzentrationen von Albumin und TMAO im Serum und der CSF gemessen und statistisch ausgewertet. Die Bewertung des BLS-Status erfolgte mittels Reiber-Schema aus dem Quotienten der Albuminkonzentrationen von Serum und der CSF (Q-Alb). Ergebnisse: Die TMAO-Konzentrationen im Serum und der CSF sowie die Quotienten von Albumin und TMAO (Q-Alb, Q-TMAO) korrelieren signifikant (ρ=0,702; p=<0.001), (β-Koeffizient=0,286; p=<0,001). Patienten mit BLS- Dysfunktion weisen signifikant höhere Q-TMAO Werte (Median, interquartile range, IQR) im Vergleich zu Patienten mit normaler BLS-Funktion auf (4.7 (2.8 – 7.5) vs. 3.8 (2.5 – 5.7) x 10-1, p=0,002). Diese Ergebnisse sprechen für die Hypothese eines Übertritts von TMAO über die BLS im neurologischen Patientengut. Eine passive Diffusion von TMAO über die BLS aufgrund der Korrelation von Q-TMAO mit Q- Albumin erscheint wahrscheinlich. Eine gestörte BLS-Funktion scheint mit einer erhöhten Permeabilität für TMAO einherzugehen. In der Fachliteratur finden sich vorwiegend Ergebnisse, die auf eine schädliche Auswirkung von TMAO auf das Gehirn deuten. Eine gewisse Diskrepanz bleibt bestehen.

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