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Gewählte Publikation:

Illmayer, R.
Optimierungsmöglichkeiten der perioperativen Flüssigkeitstherapie mithilfe der Goal-Directed-Fluid Therapy bei Operation im Fachgebiet der Orthopädie und Traumatologie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 65 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sandner-Kiesling Andreas
Schittek Gregor Alexander
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Goal-Directed-Fluid Therapy ist ein noch recht junges Flüssigkeitstherapiekonzept. Vor allem in der perioperativen Anwendung hat dieses Konzept viele potenzielle Möglichkeiten, doch die Literatur dazu ist sehr unübersichtlich. Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen besseren Überblick über die perioperative Anwendung der Goal-Directed-Fluid Therapy zu geben. Dabei soll beantwortet werden, wie ausgewählte Studien hinsichtlich der Optimierung der Flüssigkeitstherapie vorgehen, welche Zielsetzungen diese Studien gehabt haben und ob diese Studien Einzug in die Leitlinien gefunden haben. Methoden: Die Datenbank von PubMed wurde mithilfe einer Suchstrategie, welche die Begriffe „Orthopedics, Traumatology, Goal-Directed-Fluid Therapy, Perioperative und Periinterventional“ beinhalten, im September 2021 durchsucht. Um die Optimierung der Flüssigkeitstherapie der ausgewählten Studien aufzuzeigen, wurden Flussdiagramme erstellt. Anschließend wurden von den Studien die Eigenschaften: Wiederholungen, Infusionen (Basisinfusion und Bolusgabe), Entscheidungsparameter, Berücksichtigung des Blutdruckes und Kontrolle der Goal-Directed-Fluid Therapy tabellarisch gegenübergestellt. Ergebnisse: Nach Anwendung der Ausschlusskriterien wurden sechs Studien analysiert. Bezüglich der Optimierung der Flüssigkeitstherapie lassen sich unterschiedliche Ansätze, aber zwei große Gemeinsamkeiten erkennen: (1) alle verwendeten flussbasierte oder dynamische Vorlastparameter zur Steuerung und (2) alle eine Basisinfusion. Hinsichtlich der Zielsetzungen der Studien konnte man grob zwei Gruppen unterscheiden: (1) eine integrierte die Goal-Directed-Fluid Therapy in ein Therapiekonzept mit dem Ziel, den Blutverlust bei Operation der Wirbelsäule zu verringern, (2) die andere verfolgte unterschiedlichste Outcome-Ziele, wie z.B. eine Verringerung der Gesundheitskosten oder Verbesserung der gastrointestinalen Durchblutung. Obwohl keine expliziten Ergebnisse der ausgewählten Studien in die aktuell gültige Leitlinie für Intravasale Volumentherapie bei Erwachsenen der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin Einzug fanden, lassen sich die oben beschriebenen Gemeinsamkeiten in den Empfehlungen der Leitlinie wiederfinden. Zusammenfassung: Zurzeit ist es noch unklar, (a) welches Konzept sich durchsetzen wird bzw. (b) ob zukünftig die perioperative Goal-Directed-Fluid Therapy generell und nicht nur bei Hochrisiko-Interventionen bzw. Hochrisiko-Patienten*innen angewendet werden sollte. Diese offenen Fragen gilt es, in Nachfolgestudien noch genauer zu untersuchen.

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