Selected Publication:
Plank-Straner, A.
Qualitätsbewertung von Gesundheitsinformationen zu ausgewählten chronischen Erkrankungen am Beispiel des LKH Univ. Klinikums Graz – deskriptive Studie
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2022. pp. 76
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Lohrmann Christa
-
Schoberer Daniela
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Weltweit leben viele Menschen mit chronischen Erkrankungen, und es werden täglich mehr. Chronische Erkrankungen beeinflussen den Alltag der Betroffenen auf physischer, psychischer und sozialer Ebene. In Österreich fühlen sich viele Menschen aufgrund eines chronischen Gesundheitsproblems in ihrem Alltag eingeschränkt. Um trotz dieser Einschränkungen ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, ist die Stärkung/Förderung einer aktiven Patient*innenrolle zentral. Dies kann durch verschiedene Ansätze geschehen, unter anderem auch durch die Stärkung der Gesundheitskompetenz. Die Förderung der Gesundheitskompetenz ist Teil der pflegerischen Kernkompetenzen. Um die Gesundheitskompetenz zu stärken, ist Wissen als Basis unerlässlich. Dieses Wissen können Pflegende gezielt durch Patient*innenedukation vermitteln. Um das Gesagte besser in Erinnerung zu behalten oder zum späteren Nachlesen, können Gesundheitsinformationen unterstützend eingesetzt werden. Damit Gesundheitsinformationen für Betroffene auch von Nutzen sind, müssen diese jedoch auch qualitativ hochwertig sein (Qualitätsdimensionen in dieser Arbeit Inhalt, Transparenz, Struktur/Layout, Handhabbarkeit). Gesundheitsinformationen weisen laut internationaler Literatur häufig Qualitätsdefizite auf. Das LKH Univ. Klinikum ist eine zentrale Anlaufstelle für Personen mit chronischen Erkrankungen in der Steiermark, Österreich. Betroffene erhalten hier umfassende Beratung, Betreuung und Unterstützung. Derzeit gibt es noch keine Bewertung von Gesundheitsinformationen am LKH Univ. Klinikum Graz. Daher fehlt das Wissen um den derzeitigen Qualitätsstand. Daher beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage: Welche Qualität weisen Gesundheitsinformationen am Beispiel des LKH Univ. Klinikums Graz zu ausgewählten chronischen Erkrankungen auf? Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Qualität von Gesundheitsinformationen am LKH Univ. Klinikum Graz zu ausgewählten chronischen Erkrankungen zu bewerten und die Qualität zu bestimmen.
Methode: Die inkludierten Materialien wurden durch Stationsleitungen am LKH Univ. Klinikum Graz gesammelt und an die Autorin übermittelt. Die Inklusion erfolgte nach vorab definierten Ein- und Ausschlusskriterien. Es konnten 23 Materialien in diese Arbeit inkludiert werden. Diese wurden mittels EQIP (36 Items) und PEMAT-P (Domäne „actionability“ für Handhabbarkeit) bzw. PEMAT-A/V bewertet um alle Qualitätsdimensionen abdecken zu können. Die Scores der Instrumente wurden berechnet und die Qualität nach „Art des Materials“ und „Art des Herausgebers“ analysiert.
Ergebnisse: Es konnte kein signifikanter Qualitätsunterschied hinsichtlich der Art des Herausgebers festgestellt werden. Es wurden signifikante Qualitätsunterschiede zwischen Broschüren und Booklets festgestellt (EQIP Gesamtscore p=0,000, Inhaltscore p=0,001 und Struktur-/Layoutscore p=0,008). Die Scores der einzelnen Domänen zeigen, dass Booklets eine tendenziell höhere Qualität aufweisen als Broschüren.
Schlussfolgerung: Inhaltlich und fachlich weisen die inkludierten Informationsmaterialien eine hohe Qualität auf, dies stellt eine gute Grundlage für die Verbesserung der individuellen Gesundheitskompetenz von Personen mit chronischen Erkrankungen dar. Jedoch fehlen bei vielen inkludierten Materialien wichtige Qualitätsmerkmale (Angaben bezüglich Aktualität, Finanzierung, Quellenangaben sowie laiengerechte/zielgruppenspezifische Sprache). Daher wird empfohlen, die Materialien zielgruppenorientiert hinsichtlich der Domänen Inhalt, Transparenz, Struktur/Layout sowie Handhabbarkeit zu überarbeiten.