Gewählte Publikation:
Kicin, D.
Schmerztherapie lokal mit Topika - eine Übersicht
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 57
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Sampl Larissa
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Sandner-Kiesling Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Schmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen, die sich in der Bevölkerung präsentieren und gehen meist mit erheblichen Lebenseinschränkungen einher. Dies stellt eine hohe psychische und physische Belastung dar. Obwohl das Thema der Schmerzmedizin in der Forschung einen hohen Stellenwert genießt, birgt die systemische Therapie mit Nicht-Opioid-Analgetika und Opioiden eine nicht zu unterschätzende Anzahl an Nebenwirkungen. Weitere Probleme stellt die pharmakodynamische Toleranzentwicklung dar, die nicht nur die Gefahr der Suchtentwicklung mit sich bringt, sondern auch unerwünschte systemische Wirkungen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, topische Wirkstoffe aufzuzeigen, die mit einer geringeren Anzahl an unerwünschten Nebenwirkungen einhergehen, kein Suchtpotenzial aufweisen und keine oder nur eine vernachlässigbare systemische Wirkung entfalten.
Methode: Bei der vorliegenden Diplomarbeit handelt es sich um eine systematische Literaturrecherche, die mit Hilfe der Meta-Datenbank PubMed und dem Verzeichnis elektronischer Zeitschriften (Directory Of Open Access Journals) erstellt wurde. Um eine ausreichende Übersicht der zur Verfügung stehenden Wirkstoffe zu gewährleisten, wurden 38 Artikel aus dem Zeitraum von 1997 bis 2021 ausgewählt.
Ergebnisse: Zusammenfassend bieten die in dieser Arbeit präsentierten Wirkstoffe eine geringe bis gute Schmerzlinderung bei Patienten mit akuten und chronischen Schmerzen. Lidocain, Clonidin, Morphin, Menthol, Nitroglycerin, Capsaicin, Diclofenac und Cannabidiol konnten eine signifikante Schmerzlinderung erzielen, wobei die Wirkung von Clonidin und Menthol als gering betrachtet wird. Ketamin, Loperamid, Amitriptylin und Ambroxol erwiesen sich ebenso in den Fallstudien als schmerzlindernd. Aufgrund des Studiendesigns war eine statistische Beurteilung jedoch nicht möglich.
Diskussion: Die im Rahmen dieser Diplomarbeit vorgestellten Wirkstoffe stellen eine weitere Alternative im klinischen Alltag dar. Die topische Schmerztherapie ist eine risikoarme und einfache Therapieform, die relativ wenige Nebenwirkungen aufweist und keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursacht. Weitere randomisiert-kontrollierte Studien sind nötig, um eine wissenschaftliche Basis für die Anwendung dieser Topika in der Klinik zu schaffen.