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Unger, G.
Interaktion zwischen ASS und Metamizol hinsichtlich der Blutgerinnung.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 40
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Bornemann-Cimenti Helmar
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Rumpold-Seitlinger Gudrun
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Schmerztherapie bei PatientInnen, welche als Primär- oder Sekundärprophylaxe von kardiovaskulären Ereignissen ASS einnehmen, gestaltet sich als komplex. Durch viele Analgetika kommt es zu einer Wirkungsabschwächung von ASS auf die Thrombozytenaggregation, was schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann. Sowohl für die NSAR als auch für die Coxibe besteht eine Kontraindikation. Paracetamol ist häufig nicht wirksam genug und so wird oft auf Metamizol zurückgegriffen. Doch auch bei dieser Substanz bestehen Hinweise für Interaktionen.
Aufgaben: Diese Diplomarbeit hat das Ziel, anhand der zu diesem Thema vorhandenen Studien, eine Übersicht über die Ursachen und Folgen der Beeinträchtigung der Wirkung von ASS durch Metamizol zu geben. Außerdem sollen Optionen und Wege aufgezeigt werden, die das Risiko einer Interaktion zwischen diesen beiden Substanzen so gering wie möglich halten.
Methoden: Für diese Übersichtsarbeit wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Die Studien, welche zu den Schlagwörtern (ASS OR Platelets) AND (Metamizol OR Platelets) erschienen, wurden einem Titel-, Abstract- und Volltextscreening unterzogen, um Arbeiten zu extrahieren, welche keinen Beitrag zu dieser Übersichtsarbeit leisten.
Ergebnisse: Diese Arbeit zeigt, dass es unter gleichzeitiger Einnahme von ASS und Metamizol zu einer Abschwächung der Wirkung von ASS kommt, bedingt durch die Blockierung der COX-1 durch Metamizol. Diese Abschwächung ist abhängig von der Reihenfolge, der Einnahme und dem zeitlichen Abstand zwischen den Einnahmen der beiden Substanzen. Des Weiteren ist sie auch abhängig von der Dosis der beiden Substanzen. Lediglich eine Studie kam zum Ergebnis, dass es durch Metamizol nicht zu einer Beeinträchtigung der Wirkung von ASS kommt.
Diskussion: Um eine suffiziente Hemmung der Blutgerinnung zu garantieren, sollte auf Thrombozytenaggregationshemmer zurückgegriffen werden, welche ihre Wirkung nicht über die Hemmung der COX-1 entfalten. Jedoch fehlen hierzu Studien, welche eine Interaktion zwischen ADP-Rezeptorblockern und Metamizol ausschließen können. Kann sowohl auf die ASS- als auch auf die Metamizoleinnahme nicht verzichtet werden, sollte darauf geachtet werden, dass die Metamizoleinnahme mindestens 30 Minuten vor der Einnahme von ASS erfolgt. Außerdem sollte die Metamizoldosis so gering wie möglich gehalten werden und die ASS Dosis im Sinne einer Steigerung angepasst werden