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Woegerer, J.
Analyse möglicher Zusammenhänge zwischen einer Infektion mit Helicobacter pylori und dessen Eradikationstherapie auf den Eisenstoffwechsel und Hepcidin.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Enko Dietmar
Meinitzer Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Eine Besiedelung des Magens mit dem Bakterium Helicobacter pylori (H.p.) ist weltweit mit einer Prävalenz von 50% verbreitet. Neben den typischen gastralen Beschwerden stehen neben anderen extragastralen Manifestationen auch die Entstehung eines Eisenmangels im Fokus. Das Ziel dieser Arbeit ist zu untersuchen, ob einerseits ein Unterschied zwischen H.p. positiven PatientInnen und PatientInnen nach erfolgter Eradikationstherapie in Bezug auf den Eisenstatus besteht und andererseits der Vergleich unterschiedlicher Definitionen des Eisenmangels miteinander. Methoden: Es wurde eine prospektive, monozentrische Querschnittstudie am Landeskrankenhaus Steyr mit 200 StudienteilnehmerInnen durchgeführt, bei der neben dem 13C-Atemtest zur Bestimmung einer Infektion mit H.p. und der Erfragung einer vorangegangenen Eradikationstherapie auch für die Diagnostik eines Eisenmangels wichtige Blutparameter inklusive Hepcidin analysiert wurden. Zusätzlich verglich man die drei verschiedenen Definitionen des Eisenmangels „konventioneller Eisenmangel“, „funktioneller Eisenmangel“ und „Eisenmangel nach Thomas Plot“ untereinander. Ergebnisse: Eine vorliegende Infektion mit H.p. zeigte signifikant höhere sTfR- Werte (1,22 [1,06 – 1,45] mg/l) als jene ohne H.p. Infektion (1,11 [0,97 – 1,26] mg/l) (p=0,019). Zudem waren die Hämoglobinwerte bei den H.p. positiven PatientInnen tendenziell erniedrigt (p=0,052). Eine bereits erfolgte Eradikationstherapie zeigte ein signifikant erniedrigtes MCV (p=0,016) und MCH (p=0,027) und eine signifikante Erhöhung des sTfR (p=0,011). Auch konnten bei den PatientInnen mit vorangegangener Eradikationstherapie tendenziell höhere Ferritinwerte (p=0,054) bestimmt werden. Hinsichtlich des Hepcidinspiegels konnte keine signifikante Änderung bei Vorliegen einer H.p. Infektion oder nach Eradikationstherapie festgestellt werden. Diskussion: Sowohl eine Infektion mit H.p. als auch eine stattgehabte Eradikationstherapie zeigen Auswirkungen auf den Eisenstoffwechsel. Es konnte zwar kein Einfluss auf Hepcidin gefunden werden, jedoch ist aufgrund der starken Streubreite des Hepcidins in den unterschiedlichen Alters- und Geschlechtsgruppen des Patientenkollektivs dieser eventuell verschleiert. Es empfiehlt sich in weiteren Studien die Referenzwerte des Hepcidins abhängig von Alter und Geschlecht zu ermitteln. Bezüglich der Korrelation einer Infektion mit H.p. und nachfolgender Eradikationstherapie auf den Eisenstoffwechsel wäre zukünftig die Durchführung einer longitudinalen Studie empfehlenswert.

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