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Selected Publication:

Winkler, N.
Die beeinträchtigende Wirkung von Stress auf die Inhibition.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2019.
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Lackner Helmut Karl
Altmetrics:

Abstract:
Der Zusammenhang zwischen Stress und Inhibition wurde bisher noch unzureichend untersucht und die Ergebnisse sind widersprüchlich. Während es Hinweise darauf gibt, dass chronisches Stresserleben die Inhibition beeinträchtigt, können noch keine eindeutigen Aussagen über die Wirkung von akutem Stress aus der Literatur abgeleitet werden. Deshalb soll die vorliegende Studie die Wirkung von akutem Stress auf die Inhibition unter Berücksichtigung verschiedener Moderatoren, wie z.B. dem Ausmaß der physiologischen Stressreaktion, untersuchen. Außerdem soll sie als Entscheidungsexperiment darüber dienen, ob Stress die Inhibition beeinflusst oder umgekehrt, ob man von individuellen Unterschieden in der Inhibition auf den Umgang mit Stress in Form des Ausmaßes der physiologischen Stressreaktion, der Fähigkeit zur Emotionsregulation und des chronischen Stresserlebens, schließen kann. Dafür wurden die inhibitorischen Fähigkeiten von 92 gesunden Männern und Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren jeweils zu Beginn der Untersuchung, unmittelbar nach einem akuten Stressor sowie 30 Minuten nach diesem mit Hilfe des Mittenecker Pointing Tests erhoben. Währenddessen wurden kardiovaskuläre Parameter wie die Herzratenvariabilität, der systolische und der diastolische Blutdruck aufgezeichnet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Inhibition durch akuten Stress beeinträchtigt wird. Dies gilt jedoch nur für Personen, die in Erwartung eines Stressors eine erhöhte Reaktivität der Herzratenvariabilität zeigen. Umgekehrt können individuelle Unterschiede in der Inhibition aber weder das Ausmaß der physiologischen Stressreaktion noch die Fähigkeit zur Emotionsregulation vorhersagen. Dennoch geht ein hohes Maß an Inhibition mit einem geringeren chronischen Stresserleben einher. Die Ergebnisse sprechen für jene Richtung des Zusammenhangs, dass Stress in akuter und chronischer Form die Inhibition beeinträchtigt, von dieser aber umgekehrt nicht auf das Ausmaß der Stressreaktion geschlossen werden kann.

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