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Samardzic, A.
Erhebung von Daten über die Qualität von hämatopoietischen Stamm- und Progenitorzellen in einem in vitro Modell
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 116 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Schwinger Wolfgang
Stelzer Ingeborg
Altmetrics:

Abstract:
Trotz aller Bemühungen besteht bis heute kein Konsens über die optimalen Kultivierungstechniken für klinisch orientierte in vitro Zellexpansion. Ein genaues Verständnis über das komplexe Zusammenspiel zwischen den hämatopoietischen Stamm- und Progenitorzellen (HSPCs) und der Stammzellnische (SCN) ist wichtig, um therapeutische Ansätze für unterschiedliche hämatologische und nicht-hämatologische Krankheitsbilder zu erforschen. Deshalb wurde die Fragestellung in dieser Studie dahingehend gestellt, ob die Prozesse der Kultivierung Auswirkungen auf die Qualität (Self-renewal und Expansion) der aus Nabelschnurblut isolierten HSPCs (UCB-HSPCs), insbesondere der Progenitorzellen der Granulo-, Mono- (CFU-GM) und Erythrozyten (BFU-E), haben. Die Hypothese war, dass im Langzeitkulturmodell die HSPCs im Verlauf der Passagierung durch verschiedene Mechanismen in ihrer Zellexpansion (Proliferationskapaziät) abnehmen. Im Gesamten zeigte sich, mit Ausnahme der CFU-GM der MNCs, eine Abnahme der Proliferationskapazität mit zunehmender Passagierung. Diese war bei den roten Kolonien stärker ausgeprägt als bei den weißen und ging letztlich mit einem Verlust der Kapazität, Kolonien zu bilden, einher. Nach 1,5 Monaten (Passage 6,5) verzeichneten die CFU-GM der CD34+ Zellen eine Abnahme der Kolonienbildung von ca. 81%; wohingegen die BFU-E der CD34+ Zellen eine Abnahme von >99% aufwiesen. Die roten Kolonien der MNCs hatten bereits nach einem Monat (Passage 4,5) die Fähigkeit, BFU-E zu bilden, verloren. Konklusion: Aufgrund der aktuellen Datenlage, des geringen klinischen Einsatzes der Nabelschnurblut-Transplantationen (CBTs), und anhand der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit, kann die Transplantation von in vitro kultivierten und expandierten UCB-HSPCs, als Stammzellressource, nicht befürwortet werden. Zu betonen bleibt, dass das Nabelschnurblut eine zu kostbare Stammzellquelle darstellt, als dass es nach der Geburt einfach der Entsorgung zugeführt wird und nicht einer Verwendung bzw. der Forschung zu Gute kommt.

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