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Laimer, L.
Entwicklung einer neuen Methode zur Lagebestimmung des lingualen Nervenstranges in der retromolaren Region im Verhältnis zur Mundöffnung
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2019. pp.75.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Weiglein Andreas
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Zemann Wolfgang
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung:
Der anatomische Verlauf (Verlagerung) des Nervus lingualis in vivo u.a. in Abhängigkeit von der Mundöffnung ist in der Literatur bislang nur unzureichend beschrieben. Die eingeschränkte periinterventionelle Lokalisierbarkeit dieses Nerven begründet auch, warum der Nervus lingualis eine der am häufigsten geschädigten anatomischen Strukturen bei zahnärztlichen Eingriffen darstellt.
Ziel dieser Arbeit war es, eine neue Methode zur präziseren Darstellung des Verlaufes von peripheren Nerven am Beispiel des Nervus lingualis am präparierten Schädel zu testen. Dabei wurde eine genaue Lagebestimmung des Nervus lingualis in der retromolaren Region in Abhängigkeit von der Mundöffnung durchgeführt.
Die in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse sollen dem/der oralchirurgisch tätigen Arzt/Ärztin dienlich sein, diese sensible Struktur periinterventionell zu schonen.
Methode:
Von mehr als 30 voruntersuchten Schädelpräparten erfüllte nur ein einziger die Einschlusskriterien für die Gewinnung von möglichst realitätsnahen Daten zur mutmaßlich veränderlichen in vivo Lokalisation des Nervus lingualis, wie ursprünglich erhaltene Gewebsspannung und unberührtes, nicht alteriertes/vorab manipuliertes Untersuchungsareal. Die retromolare Region wurde als Indexgebiet bilateral an diesem Schädel mittels makroskopischer Seziertechnik präpariert und in Folge analysiert. In der kranialen und kaudoventralen Peripherie des Indexgebietes wurde der Nervus lingualis sodann jeweils unter Anwendung minimal invasiver Präparation aufgesucht und dargestellt. Danach wurde in den Nervenverlauf ein röntgendichtes Objekt eingezogen, um dessen Verlauf im Computertomographen sichtbar zu machen. Auf diese Weise wurde der Nervus lingualis im Indexgebiet nicht seziert und die ursprüngliche Gewebsspannung konnte erhalten werden.
Ergebnisse:
In dieser Arbeit wurde eine neue Methode zur Darstellung von Nerven mit bildgebenden Verfahren beschrieben und der Verlauf und die Lageveränderung des Nervus lingualis bei Änderung der Mundöffnung analysiert.
Es konnte hierbei gezeigt werden, dass sich der Nervus lingualis in der retromolaren Region je nach Mundöffnung hebt oder senkt, während er außerhalb dieses Indexgebietes nahezu fixiert erscheint. Diese Erkenntnisse sollen dem/der oralchirurgisch tätigen Arzt/Ärztin helfen, den Nervus lingualis bei Eingriffen besser schützen zu können. Die im Zuge der Datenerfassung gewonnenen nummerischen Werte werden in dieser Arbeit nicht veröffentlicht. Sie bedürfen einer korrelierenden Bewertung der statistischen Signifikanz in Folgestudien mit einer höheren Anzahl an untersuchten Präparaten.