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Weinrauch, M.
Der ärztliche Entlassungsbrief – Arzt/Ärztin-zu-Arzt/Ärztin Information oder Information für Alle*
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2019. pp.66. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Brunner Gernot
Hoffmann Magdalena
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der ärztliche Entlassungsbrief ist ein wichtiges Mittel um Informationen zum Gesundheitszustand von PatientInnen zu transportieren, sodass insbesondere nachfolgende Ärzte und Ärztinnen über die durchgeführten Untersuchungen sowie erhobenen Befunde ihrer PatientInnen informiert sind. Der ärztliche Entlassungsbrief im klinischen Alltag entspricht trotz seines hohen Stellenwertes nicht immer den gewünschten Erfordernissen, um auch PatientInnen tatsächlich in den Behandlungsprozess miteinzubeziehen26. Material und Methoden: Mittels Fragebogenerhebung (Antwortmöglichkeiten 1 –trifft voll zu, 2 trifft eher zu, 3 - trifft eher nicht zu und 4 - trifft nicht zu sowie Freitexterhebung) wurde die Einstellung von ÄrztInnenInnen des LKH-Univ.Klinikum Graz zum ärztlichen Entlassungsbrief erhoben, analysiert und mit der angeführten Literatur verglichen. Ergebnisse: Insgesamt nahmen 431 Personen an der Befragung teil (52% Männer und 48% Frauen). Mehr als die Hälfte der BeantworterInnen waren FachärztInnen und ÄrztInnen in leitender Funktion(65.8%) mit Berufserfahrung über 21 Jahren (31.9%). Der Großteil sieht den Entlassungsbrief als Kommunikationsmittel unter ÄrztInnen (88.3% „trifft voll zu“), jedoch ebenso als Information für PatientInnen (43.3% „trifft voll zu“) und von diesen ermächtigten Personen (30.9% „trifft voll zu“). Der Brief soll verständlich für PatientInnen sein, da dies zu Zeiteinsparungen führt (39% „trifft voll zu“). Diagnose (99.5% „trifft voll zu“), Therapie (99.1% „trifft voll zu“), Weiterbehandlungsempfehlungen (93.6% „trifft voll zu“), die Verordnung von Medikamenten (92.9% „trifft voll zu“), Kontrolltermine (95% „trifft voll zu“) sowie Verhaltensempfehlungen für PatientInnen (79.9% „trifft voll zu“) müssen Bestandteil des Briefes sein. Knapp die Hälfte der BeantworterInnen wünscht auch medizinische Fachtermini (46.2% „trifft voll zu“), jedoch keine Abkürzungen (46.1% „trifft nicht zu“). Mit der Zufriedenheit mit dem derzeitigen Entlassungsbrief (median 2.7 von 4) sowie dessen Beitrags zur Steigerung der individuellen Gesundheitskompetenz (median 2.4 von 4) befinden sich die Befragten meist im Mittelfeld. Mehr als die Hälfte der ÄrztInnen sind der Meinung, dass der Entlassungsbrief zukünftig verständlicher für PatientInnen für deren weiteren Behandlungsweg sein soll, da dies zur Verbesserung der eigenen Gesundheit beiträgt (50.4% „trifft voll zu“). Diskussion: Anhand der Ergebnisse wird deutlich, dass es Optimierungspotenzial in Bezug auf den ärztlichen Entlassungsbrief gibt.

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