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Selected Publication:

Gatterer, J.
Adsorptionseffekte von Technetium-99m Radiopharmaka in Kunststoffspritzen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2019. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Aigner Reingard
Kvaternik Herbert
Altmetrics:

Abstract:
99mTc-Radiopharmaka werden weltweit in der Nuklearmedizin für die Szintigraphie und für SPECT verwendet. Diese enthalten eine sehr geringe Masse an radioaktiver, pharmazeutisch wirksamer Substanz. Durch mögliche Adsorptionseffekte des 99mTc-Radio¬pharmakons in Einweg-Injektionsspritzen kann es zu einer inadäquaten Dosierung bei der Behandlung der PatientInnen kommen. Dies hätte dann eine maßgebliche Verschlechterung der Untersuchungsqualität, speziell bei Kindern und Jugendlichen, zur Folge. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde eine standardisierte in-vitro Prüfung für die Bewertung von Adsorptionseffekten von 99mTc-Radiopharmaka in Kunststoffspritzen entwickelt und an der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin etabliert. Die genannte Testung erlaubt, verschiedenartige Kunststoffspritzen mit unter¬schiedlichen Radiopharmaka unter identischen Versuchsbedingungen zu vergleichen. In den mit den an der Abteilung routinemäßig verwendeten Kunststoffspritzen durchgeführten Messreihen zeigten die Radiopharmaka 99mTc-Tetrofosmin, 99mTc-Sestamibi und 99mTc-Succimer signifikante Adsorptionseffekte. Die höchsten Adsorptionsraten wurden im Zuge der Studie bei 99mTc-Succimer beobachtet. 99mTc-Succimer wurde auch verwendet, um die Adsorption in verschiedenen Typen von Spritzen zu untersuchen. Dabei wurden extreme Unterschiede festgestellt. Zweiteilige, ohne Stempeldichtung aufgebaute, Einweg-Injektionsspritzen zeigten ein inertes Verhalten. Spritzen mit Elastomer oder Kautschuk als Stempeldichtung adsorbierten mehr als 30% des Radiopharmakons 99mTc-Succimer. Unsere Analysen zeigen, dass bestimmte markt¬gängige Injektionsspritzen für die Verabreichung spezifischer 99mTc-Radiophamaka ungeeignet sind. Die Eignung einer Injektionsspritze für ein 99mTc-Radiophamakon kann mittels der entwickelten Qualitätsprüfung ermittelt werden. Diese ist in jeder nuklearmedizinischen Einrichtung durchführbar. Durch diesen einfachen in-vitro Test wird die Unterdosierung eines 99mTc-Radiopharmakons infolge Spritzen¬adsorption verhindert.

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