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Altmann, C.
Chirurgische Komplikationen nach Korrektur angeborener Zwerchfellhernien in der Neonatalperiode
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Schalamon Johannes
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die angeborene Zwerchfellhernie ist eine seltene Erkrankung, welche bei ca. 1:3000 Neugeborenen auftritt. Die Zwerchfellhernie präsentiert sich mit unterschiedlichen Symptomen, welche je nach Größe der Hernie variieren. Die Symptome reichen von beschwerdefreien Patientinnen und Patienten bis hin zu Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlicher Dyspnoe. Das Ziel dieser Studie war es, die chirurgischen Komplikationen und Reoperationen nach Korrektur angeborener Zwerchfellhernien in der Neonatalperiode an der Abteilung für Kinderchirurgie in Linz zu erfassen und darzustellen.
Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Single-Center-Studie. Es wurden Patientinnen und Patienten mit angeborener Zwerchfellhernie inkludiert, die zwischen 2007 und 2017 an der Kinderchirurgie der damaligen Landes- Frauen- und Kinderklinik behandelt wurden. Weiters wurde eine Literaturrecherche mittels PubMed durchgeführt, sowie Bücher der Kinderchirurgie Linz und der Bibliothek der Medizinischen Universität Graz verwendet.
Ergebnisse: Von 56 Patientinnen und Patienten mit angeborener Zwerchfellhernie waren:
40 (71,43 %) männlich und 16 (28,07 %) weiblich. 11 (19,64 %) Kinder sind verstorben.
Lokalisation der Zwerchfellhernie: 43/56 (76,79 %) links, 12/56 (21,43 %) rechts, 1/56 (1,79 %) beidseits. Operative Behandlung: 50/56 (89,29 %) Patientinnen und Patienten wurden operiert, davon benötigten 8/56 (14,29 %) eine ECMO Therapie.
Begleiterkrankungen: 8 (14,29 %) Patientinnen und Patienten ohne Begleiterkrankung, 20 (35,71 %) Patientinnen und Patienten mit kardiale Begleiterkrankung, 3 (5,36 %) Patientinnen und Patienten mit Thoraxdeformität.
Reoperationen: Bei 21/50 (42 %) Patientinnen und Patienten waren neuerliche chirurgische Eingriffe notwendig, davon 1/50 (2 %) Patient mit spätem Zwerchfellhernienrezidiv. Bei 8/50 Kindern waren aufgrund chirurgischer Komplikationen akute Reoperationen notwendig. Am häufigsten fand sich hier ein Strangulationsileus (5/50).
Conclusio: Die an der Kinderchirurgie Linz durchgeführte Studie zeigt, dass die Rezidivrate bei 2 % liegt und somit im Schnitt niedriger ist als bei anderen Studien angegeben. Weiters ist die Mortalität im Vergleich zu anderen Studien niedriger. Akute chirurgische Komplikationen nach operativer Korrektur angeborener Zwerchfelllhernien treten mit 16 % relativ selten auf. Es handelt sich vor allem um Fälle mit Strangulationsileus. Insgesamt ist der Anteil an Kindern, die nach Korrektur einer Zwerchfellhernie einen weiteren chirurgischen Eingriff benötigen mit 42 % erstaunlich hoch. In unserem Kollektiv führten die chirurgischen Komplikationen nach Korrektur angeborener Zwerchfellhernien zwar zu einer beträchtlichen Morbidität, jedoch ohne Erhöhung der Mortalität.