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Kuschnig, E.
Magenbypass und Diabetes Mellitus Typ II Das chirurgische Therapieverfahren eines internistischen Krankheitsbildes am SK Gmunden im internationalen Vergleich
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2018. pp. 167 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Schalamon Johannes
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Im Rahmen dieser Diplomarbeit habe ich mich eingehend mit den Themen Adipositas, Diabetes Mellitus und den diversen Operationsverfahren der metabolisch-bariatrischen Chirurgie befasst. Im Speziellen galt mein Interesse den Therapieerfolgen des Magenbypass bei Diabetes Mellitus Typ II und jenen Patientinnen und Patienten, die sich in den Jahren 2009 bis 2017 einer solchen Operation am Salzkammergut Klinikum Gmunden unterzogen haben. Die Ergebnisse werden im abschließenden Teil der Arbeit dargelegt und diskutiert. HINTERGRUND: Die Verbreitung von Adipositas und adipositas-assoziiertem Diabetes Mellitus Typ 2 nehmen weltweit dramatisch zu. Dies führt zu Leiden sowie zu hohen Gesundheitskosten aufgrund von adipositas-assoziierter Komorbidität. Adipositas ist ein Risikofaktor für Diabetes Mellitus, kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebserkrankungen und die Gesamtsterblichkeit. Langfristig erfolgreiche Gewichtsreduktion könnte dagegen schützen. Langzeitergebnisse aus Studien zur Gewichtsabnahme sind aufgrund der Schwierigkeiten der Beibehaltung der Gewichtsabnahme schwer zu erreichen. Metabolisch-bariatrische Operationsverfahren führen hingegen zu langfristigen Gewichtsreduzierungen und sind erfolgsversprechend, wie internationale Studien vermuten lassen. Am Salzkammergut Klinikum Gmunden werden bariatrisch-metabolische Operationsverfahren seit 2001 angewandt. 2007 wurde mit der routinemäßigen Durchführung von Magenbypässen und Sleeve Gastrectomien begonnen, jedoch bisher ohne statistische Auswertung der Effektivität. Um das Outcome des Standorts Gmunden mit internationalen Zentren vergleichen zu können, wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit erstmals eine retrospektive Analyse der Effekte der bariatrischen Chirurgie mit besonderem Fokus auf die Auswirkungen auf DM II durchgeführt. METHODE: Einerseits erfolgte eine eingehende Literaturrecherche zu den Themen Adipositas, Diabetes Mellitus und metabolisch-bariartische Chirurgie. Andererseits wurde eine retrospektive Analyse der bariatrischen Operationen am Salzkammergut Klinikum Gmunden zwischen 2007 und 2017 durchgeführt. Die Studie inkludierte 314 Personen, davon 42 präoperativ diagnostizierte Diabetikerinnen und Diabetiker. Es gab keine Vergleichsgruppe. Das Alter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lag zwischen 17 und 68 Jahren, der Body Mass Index lag präoperativ durchschnittlich bei 46,2 kg/m² und die Nachbeobachtungszeit reichte von einem bis zu acht Jahren nach Operationstermin. ERGEBNISSE: Der durchschnittliche Gewichtsverlust gemessen in Prozent des initialen Übergewichts, der prozentuelle Excessive Weight Loss, kurz %EWL, nach 1,3,5 und 8 Jahren lag bei 72,8 bis 77,5%, bei Diabetikerinnen und Diabetikern zwischen 62,8 und 73,4%. In der Gruppe der Personen mit DM II konnte der Langzeitzuckerwert HbA1c von durchschnittlich 7,7 % im ersten postoperativen Jahr um durchschnittlich 20% gesenkt werden und lag nach 12 Monaten bei 5,7 %. Erhobene Werte der weiteren Nachbeobachtungszeit besitzen mangels Teilnehmerzahl keine Aussagekraft. FAZIT: Die routinemäßige Durchführung metabolisch-bariatrischer Eingriffe im Sinne von Magenbypass und Sleeve Gastrectomy kann in einem peripheren Krankenhaus wie dem Salzkammergut Klinikum Gmunden kann dem internationalen Vergleich standhalten. Besonderes Augenmerk wurde auf die Subgruppe der Patientinnen und Patienten mit Diabetes Mellitus Typ 2 gelegt, welche besonders von der metabolischen Wirkkomponente profitierten.

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