Gewählte Publikation:
Landen, C.
Die Natur der Arteria sigmoidea ima unter Berücksichtigung des Verzweigungsmusters der Arteria mesenterica inferior
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2018. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Anderhuber Friedrich
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Dreu Manuel
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Weiglein Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung:
Die Arteria sigmoidea ima wird in der heutigen Primär- und Sekundärliteratur nur noch selten erwähnt. In der Vergangenheit wurde ihr als entscheidender Faktor über Gelingen und Misslingen von kolorektalen Resektionseingriffen mehr Beachtung zu Teil. Im Zuge der Weiterentwicklung von Operationstechniken wie der Präservation der Arteria rectalis superior oder auch aufgrund ihrer Funktion als Kollateralweg der rektosigmoidalen Blutversorgung hat ihre Beschaffenheit wieder an Interesse gewonnen. Ziel dieser Arbeit war es unter Berücksichtigung des Verzweigungsmusters der Arteria mesenterica inferior die anatomischen Charakteristika der Arteria sigmoidea ima herauszuarbeiten und deren Relevanz für klinische Fragestellungen zu prüfen.
Material und Methoden:
Im Rahmen einer Sektionsstudie am Lehrstuhl für makroskopische und klinische Anatomie der medizinischen Universität Graz wurden 30 Leichen untersucht. Das Präparationsgebiet entsprach dem Versorgungsgebiet der Arteria mesenterica inferior von ihrem Ursprung aus der Aorta bis einschließlich der Bifurkation der Arteria rectalis superior. Zur Beschreibung der Lage der Arteria sigmoidea ima wurde das Promontorium als Bezugspunkt verwandt.
Ergebnisse:
Die Abgangsnummer der Arteria sigmoidea ima (AIMA) zeigte einen starken Zusammenhang mit dem Verzweigungsmuster der Arteria mesenterica inferior (AMI). Entsprangen Arteria colica sinistra (ACS) und Arteria sigmoidea in einem gemeinsamen Stamm, wies die AIMA niedrigere Abgangsnummern im Vergleich zu einer alleinigen Abzweigung der ACS aus der AMI auf. Die unterschiedlichen Abgangsnummern hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Lage der AIMA. In der Mehrheit der Fälle (83.3%) war ihr Abgang im Mittel 1.82cm unterhalb des Promontorium zu finden. In seltenen Fällen zweigte die Arteria sigmoidea ima oberhalb der Beckeneingangslinie ab.
Konklusion:
Die Arteria sigmoidea ima besitzt zwei vom Verzweigungsmuster der AMI unabhängige Ausprägungsformen. Sie liegt meist unterhalb, selten oberhalb des Promontoriums. Die Kenntnis ihrer verschiedenen Ausprägungsformen ist für die Viszeral- und Gefäßchirurgie von klinischer Relevanz.