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Hubner, M.
RSV-Rehospitalisierungsrate in den ersten zwölf Lebensmonaten bei Frühgeborenen der 33 (+0) bis 34 (+6) Schwangerschaftswoche im Vergleich zu anderen respiratorischen Infektionen Eine retrospektive Kohortenstudie an der Kinderklinik Graz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2018. pp. 79 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Resch Bernhard
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Abstract:
Hintergrund Das Respiratory Syncytial Virus gehört weltweit zu den häufigsten Ursachen von Infektionen der unteren Atemwege. Das Virus kann in bestimmten Risikogruppen eine Hospitalisation notwendig machen, die in manchen Fällen eine intensivmedizinische Betreuung erfordert. Frühgeborene haben aufgrund ihres noch unreifen Immunsystems und ihrer nicht vollständig entwickelten Atemwege ein besonders hohes Risiko an RSV-assoziierten Atemwegsinfekten zu erkranken. Diese Diplomarbeit ermittelt die Rehospitalisierungsrate bei Frühgeborenen der 33 (+0) – 34 (+6) SSW von RSV-Infektionen im Vergleich zu allen anderen Atemwegsinfekten. Zusätzlich werden die Risikofaktoren von respiratorischen Infekten und der Verlauf der Rehospitalisierungen untersucht. Methodik Die Daten aller Frühgeborenen der 33 (+0) – 34 (+6) SSW, die im Zeitraum 01.01.2005 - 31.12.2015 an der Univ. Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Graz zur Welt kamen, wurden im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie erfasst und untersucht. Bei diesen Kindern wurde die Rehospitalisierungsrate bei respiratorischen Infekten im ersten Lebensjahr ermittelt. Die Daten wurden aus dem Krankenhausinformationssystem openMedocs erhoben und mittels Excel und Minitab analysiert. Ergebnisse Die Studienpopulation umfasst 1164 Frühgeborene. 180 (15,5%) Kinder wurden aufgrund eines Atemweginfektes hospitalisiert. Die RSV-Rehospitalisierungsrate beträgt mit 38 Kindern 3,3%. Somit waren 21,1% aller respiratorischen Hospitalisierungen RSV-positiv. Das männliche Geschlecht (p-Wert: 0,035), Geschwister (p-Wert: <0,001), Nikotinabusus in der Schwangerschaft (p-Wert: 0,038) und die Notwendigkeit einer Beatmung nach der Geburt (p-Wert: 0,009) stellen signifikante Risikofaktoren für eine respiratorische Rehospitalisierung dar. An RSV erkrankte Kinder wurden signifikant häufiger in der 34.Schwangerschaftswoche geboren, als Kinder mit einem RSV-negativen Infekt (p-Wert: 0,040). Das Vorhandensein von Geschwistern (p-Wert: 0,028) und die Entlassung nach der Geburt in der RSV-Risikosaison (p-Wert: 0,006) konnten als signifikante Risikofaktoren für eine RSV-bedingte Hospitalisation identifiziert werden. Frühgeborene mit einem RSV-positiven Atemwegsinfekt waren jünger (Mittelwert, 3,72 vs. 5,37 Monate, p-Wert: 0,005) und benötigten einen längeren Spitalsaufenthalt (Mittelwert:7,94 vs. 4,99 Tage, p-Wert: < 0,001). Sie wurden häufiger einer Intensiv Care Unit zugewiesen (p-Wert: 0,005) und verweilten dort auch länger (Mittelwert: 1,9 vs. 0,1 Tage, p-Wert: 0,009). RSV-positive Kinder erhielten länger Sauerstoff (Mittelwert: 0,6 vs. 0,04 Tage, p-Wert: < 0,001), wurden häufiger beatmungspflichtig (p-Wert: 0,009) und wurden länger mechanisch beatmet (Mittelwert: 1,13 vs. 0,04 Tage, p-Wert: 0,013). Der LRI-Score war bei RSV-bedingten Infekten signifikant höher (Mittelwert: 3,37 vs. 2,02 Score p-Wert: <0,001). Schlussfolgerung Mit 3,3% liegt die in dieser Studie ermittelte RSV-Rehospitalisierungsrate bei Frühgeborenen der 33 (+0) – 34 (+6) Schwangerschaftswoche im Vergleich zu anderen Studien im Rahmen des zu erwartenden Bereiches. Eine Entlassung nach der Geburt in der Risikosaison und Geschwister erwiesen sich als signifikante Risikofaktoren für eine RSV-Rehospitalisierung. Frühgeborene mit einem Gestationsalter von 34 Schwangerschaftswochen wurden signifikant häufiger wegen eines RSV-positiven Infektes hospitalisiert, als wegen eines Infektes anderer Genese. Der Verlauf einer RSV-Infektion war im Vergleich zu anderen respiratorischen Infekten schwerwiegender.

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