Gewählte Publikation:
Ritsch, K.
Blutspendeaktionen und Blutproduktverfügbarkeit am Beispiel Vampire Cup
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Amrein Karin
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Macher Susanne
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: In Österreich werden täglich bis zu 1000 Blutkonserven für diverse Operationen und Notfälle benötigt. Da Blut bisher nicht künstlich hergestellt werden kann, ist die Blutspende die einzige Möglichkeit, diesen hohen Blutbedarf zu decken. Obwohl ca. 3% der österreichischen Bevölkerung zu den aktiven Spender_innen zählen, kommt es sowohl in den Sommer-, als auch in den Wintermonaten immer häufiger zu Engpässen in der Blutversorgung. Diese Engpässe sollen, diversen Studien zufolge, in den nächsten Jahren aufgrund der demographischen Veränderungen noch zunehmen. In dieser Arbeit wird die derzeitige Situation der Blutversorgung in der Steiermark beschrieben und anhand des Projektes Vampire Cup werden Lösungsansätze für die Verbesserung der Blutproduktverfügbarkeit diskutiert.
Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Untersuchung des Spendeverhaltens der steirischen Bevölkerung und der damit verbundenen Blutproduktverfügbarkeit der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin (UBT) im Jahr 2016. Anhand einer Spender_innenumfrage des Instituts für Marketing der Karl Franzens Universität Graz (KFU), wurden Daten zur Motivation und zum Spendeverhalten der Bevölkerung ermittelt.
Des Weiteren wurde eine Literaturrecherche zum Thema Blutproduktverfügbarkeit mit Hilfe von Pubmed und Fachbüchern durchgeführt.
Ergebnisse: In den Wintermonaten besteht ein erhöhter Bedarf an Blutkonserven. Die Bereitschaft der Bevölkerung Blut spenden zu gehen, kann durch Spendenaufrufe gesteigert werden. Eine Auswertung über die Anzahl an Spender_innen in den verschiedenen Altersgruppen bestätigt die Theorien diverser Studien über die demographischen Veränderungen und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Blutversorgung. Um dem entgegen zu wirken kann man z.B. mit Aktionen, wie dem Vampire Cup die Anzahl an Mehrfach-Spender_innen steigern und v.a. junge Menschen zum Blutspenden animieren. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, durch die Einführung des Patient-Blood-Managements, die Anzahl der nötigen Transfusionen zu senken.
Diskussion: Die zunehmenden demographischen Veränderungen und die daraus zu erwartende Knappheit von Blutprodukten wird in den nächsten 10 bis 20 Jahren voraussichtlich ihren Gipfel erreichen. Diese Problematik kann anhand der Steiermark gut dargestellt und vermutlich sowohl auf Österreich, als auch auf jedes andere Land übertragen werden. Mit Hilfe von zwei wesentlichen Strategien, kann dem entgegengewirkt werden: Dem Sparen von Blutprodukten mittels Patient Blood Management und der gesteigerten Verfügbarkeit durch vermehrte Bereitschaft zur Blutspende, die durch Aktionen wie dem Vampire Cup erreicht werden kann.