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Rokov, M.
Blutdruckregulation nach der Schwangerschaft: Vergleich der Blutdruckwerte von Frauen nach Präeklampsie und nach komplikationsloser Schwangerschaft
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 106 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Lackner Helmut Karl
Schmid-Zalaudek Karin
Altmetrics:

Abstract:
Die Präeklampsie, ein schwangerschaftsassoziiertes Krankheitsbild, welches mit Hypertonie und Proteinurie einhergeht, zählt zu den führenden Ursachen für mütterliche Todesfälle und kann verschiedene neonatale Komplikationen verursachen. In den letzten Jahren konnte durch zahlreiche Studien eine Verbindung der Präeklampsie mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen im weiteren Leben bestätigt werden. Auf Basis des Wissens um das Fortbestehen des kardiovaskulären Risikos, wurden im Zuge dieser Diplomarbeit das Verhalten der kardiovaskulären Parameter, insbesondere des Blutdrucks und die Blutdruckregulation im Postpartum untersucht. Die vorliegende Diplomarbeit wurde im Rahmen des Forschungsprojekts ‚Pregnancy complications: challenge and/or chance for further cardiovascular risk in later life?‘ (OeNB, Jubiläumsfond, Projektnummer 16426) durchgeführt. Für die Datenerhebung wurde ein spezieller Messaufbau konstruiert. Die Messungen erfolgten im Messwiederholungsdesign mit fünf Messungen pro Studienteilnehmerin, wobei die erste Messung 16 Wochen post-partum durchgeführt wurde, die folgenden vier Messungen in einem Abstand von jeweils acht Wochen. Für die Erhebung der physiologischen Parameter wurde ein Task-Force-Monitor mit integriertem EKG Gerät und Techniken zur kontinuierlichen Blutdruckmessung der Firma CNSystems verwendet. Zusätzlich wurden psychologische Tests und Fragebögen durchgeführt. Die statistische Analyse erfolgte mittels Varianzanalyse mit Messwiederholung (ANOVA). Insgesamt wurden für die Datenerhebung die Daten von 52 Frauen herangezogen, 30 davon ohne Komplikationen in der Schwangerschaft und 22 Frauen, die eine Präeklampsie in der Schwangerschaft hatten. Zwischen den Gruppen konnten zu den untersuchten Messzeitpunkten signifikante Unterschiede im Blutdruckniveau gezeigt werden. Insgesamt zeigten sich sowohl höhere systolische und diastolische Blutdruckwerte, als auch ein erhöhter MAP bei der Gruppe der Präeklampsie. Bei dem Vergleich der Herzfrequenz konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gezeigt werden. Während des im Zuge des Messaufbaus durchgeführten Stressparadigmas konnte bei beiden Gruppen eine eingeschränkte Erholung des Herzkreislaufsystems festgestellt werden. Diese könnte mit einer stärkeren Vulnerabilität für Stressreize sowohl für Frauen nach einer Präeklampsie, als auch für Frauen nach einer komplikationslos verlaufenen Schwangerschaft in Zusammenhang stehen. Für die Barorezeptorsensitivität (BRS) konnten entgegen den Erwartungen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gezeigt werden. Es zeigten sich somit, trotz des bei der Gruppe der Präeklampsie erhöhten Blutdruckniveaus keine Unterschiede in der BRS. Dies bedeutet, dass die kurzfristige Kreislaufregulation, die über die Barorezeptoren bewerkstelligt wird, nach einer Präeklampsie zwar auf einem höheren Blutdruckniveau abläuft, aber nicht schlechter als bei Frauen, die eine normale, gesunde Schwangerschaft hatten, funktioniert.

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