Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Özdemir, S.
RSV-Hospitalisierungen und respiratorische Morbidität bei intensivgepflegten Reifgeborenen 37 + 0/7 bis 42 + 0 Schwangerschaftswochen im 1. Lebensjahr
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 73 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Resch Bernhard
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Das Respiratory Syncytial Virus (RSV) ist seit langem als einer der wichtigsten Erreger unterer Atemwegsinfektionen bei jungen Säuglingen bekannt. Ob ehemals intensivgepflegte Reifgeborene eine höhere RSV-Hospitalisierungsrate (RSV-H) als gesunde Säuglinge haben, ist nicht sicher bekannt. PatientInnen/Methodik: Diese Arbeit umfasst die retrospektive Analyse von Reifgeborenen (37 + 0/7 bis 42 + 0), die im Zeitraum 2005 bis 2014 geboren und an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz in der Abteilung Neonatologie intensivgepflegt wurden. Respiratorische Infektionen mit Hospitalisierung innerhalb des ersten Lebensjahres wurden erfasst und ausgewertet. Ausschlusskriterien waren hämodynamisch signifikante Herzfehler oder das Ableben im 1. Lebensjahr. Die kalkulierte RSV-H Rate inkludierte 70% der in der RSV-Saison hospitalisierten Kinder mit der Diagnose Bronchiolitis. Ergebnisse: Bei 136 von 1005 Reifgeborenen (13,5%) wurden im Studienzeitraum 183 Hospitalisierungen aufgrund einer Atemwegsinfektion nachgewiesen: 13% RSV positiv, 28% RSV negativ und 59% RSV ND (not determined). Die RSV-assoziierte Hospitalisierungsrate betrug 2,29% (23/1005; 23 Kinder hatten 24 RSV-H). Die kalkulierte RSV-H lag bei 3,38% (34/1005). Near term infants (37 + 38 SSW) wiesen im Vergleich zu term infants (39 + 40 SSW) eine höhere RSV-H auf (3,13% vs. 0,98%; p = 0.013). Auch post term infants hatten im Vergleich zu term infants eine höhere RSV-H (3,48% vs. 0,98%; p = 0.027). Reifgeborene mit Geschwistern erkrankten häufiger an RSV Infektionen als Einzelkinder (3,3% vs. 1,3%; p = 0.019). In der RSV Saison wurden die meisten RSV-Fälle verzeichnet (91,7%). 50% der PatientInnen wurden wegen einer RSV-Bronchiolitis hospitalisiert. RSV positive Kinder waren im Durchschnitt jünger (3,58 vs. 5,33 Monate, p = 0.013) und hatten einen höheren LRI Score (2,92 vs. 1.99, p < 0.001) als Reifgeborene mit anderen Atemwegsinfektionen. Schlussfolgerung: Im Vergleich zur RSV-H Rate bei gesunden Säuglingen von 1 - 2% zeigte sich ein etwas erhöhtes RSV-H Risiko bei intensivgepflegten Reifgeborenen mit deutlich höheren RSV-H Raten bei „near term“ und „post term“ Kindern gegenüber Termingeborenen. Das jüngere Alter bei RSV-H und der höhere Schweregrad der RSV Infektion im Vergleich zu anderen Atemwegsinfektionen sind durchwegs in epidemiologischen Studien evident.

© Med Uni GrazImprint