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Gewählte Publikation:

Moser, A.
Wertigkeit des S100 in der Früherkennung von Metastasen beim malignen Melanom
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 86 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Fink-Puches Regina
Hofmann-Wellenhof Rainer
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die S100-Bestimmung im Serum wird bei MelanompatientInnen in der Nachsorge routinemäßig empfohlen. Die Eignung des S100-Wertes zur Früherkennung von Metastasen in der Nachsorge von PatientInnen im Stadium IB-IIIC, sollte retrospektiv evaluiert werden. Material und Methoden: Daten von 391 MelanompatientInnen, welche zwischen 2003 und 2013 die Erstdiagnose eines malignen Melanoms im Stadium IB-IIIC hatten, wurden retrospektiv ausgewertet. Neben den statistischen Auswertungen der Daten, wurde die Sensitivität und Spezifität des S100-Wertes berechnet. Des Weiteren wurde untersucht, wie sich die routinemäßige Bestimmung des S100-Wertes in der klinischen Praxis bewährt hat. Ergebnisse: 391 PatientInnen hatten vor Auftreten einer Metastasierung insgesamt 1138 S100-Wert Bestimmungen. 130 (33%) der 391 PatientInnen wurden progredient. Bei 8 (6%) der 130 progredienten PatientInnen war ein erhöhter S100-Wert der erste Hinweis auf eine Metastasierung. Davon waren 6 multiorganmetastasiert. Bei einem Cutoff-Wert von 0,105 µg/l lag die Sensitivität des S100-Wertes bei 39%. Bei einer Metastasierung in ein Stadium III betrug die Sensitivität 20%, in ein Stadium IV 59%, bei Einzelorgan-Metastasen 19%, bei einer Multiorganmetastasierung 94%. Die Spezifität betrug 96%. 27 (10%) der 261 nichtprogrediente PatientInnen hatten zumindest einmal einen falsch hohen S100-Wert. Diskussion: Die Spezifität des S100-Wertes war mit 96% hoch. Die Sensitivität des S100-Wertes war nur bei PatientInnen mit hoher Tumorlast gut. Bei niedriger Tumorlast erwies sich S100 als wenig geeignet, diese anzuzeigen. Retrospektiv betrachtet wurde nur ein kleiner Teil der Metastasen, primär anhand eines auffälligen S100-Wertes entdeckt und hier auch in erster Linie bei PatientInnen mit bereits ausgeprägter Metastasierung. Anhand der, in dieser Arbeit analysierten Daten scheint der S100-Wert durchaus geeignet zu sein, um gesunde PatientInnen als solche zu identifizieren sowie ausgeprägte Metastasierungen zu detektieren, aber nur bedingt geeignet, eine frühe Metastasierung zu finden. Es wäre zweckdienlich, wenn weitere Untersuchungen zur Wertigkeit der routinemäßigen S100-Wert Bestimmung in der klinischen Praxis durchgeführt würden.

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