Selected Publication:
Kirchhoff, E.
Risikofaktoren für Infektionen in der rekonstruktiven Brustchirurgie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 59
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Bjelic-Radisic Vesna
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Gold ehem Ulrich Daniela
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- Abstract:
- Einleitung: Infektionen sind eine der häufigsten Komplikationen in der rekonstruktiven Brustchirurgie. Allgemeine Komplikationen treten vermehrt bei Patientinnen auf, die rauchen, einen erhöhten BMI vorweisen, über 50 Jahre alt sind, an einem Diabetes mellitus oder einer arteriellen Hypertonie erkrankt sind oder adjuvante Therapien erhalten haben (1, 2). Diese Risikofaktoren sollen in dieser Diplomarbeit näher betrachtet werden, da OperateurInnen durch die steigende Inzidenz von Mammakarzinomen sowie häufigere prophylaktische Mastektomien vermehrt mit den postoperativen Komplikationen, am häufigsten mit Infektionen, konfrontiert werden. In diesen Fällen muss eine geeignete Therapieentscheidung getroffen werden und Wert sowohl auf die onkologische Sicherheit als auch auf das bestmögliche ästhetische Ergebnis gelegt werden.
Methoden: Diese Diplomarbeit beinhaltet eine retrospektive Datenanalyse von 106 Patientinnen, die zwischen 2012 und 2017 an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Graz operiert wurden. Es wurden Frauen eingeschlossen, die zum Operationszeitpunkt zwischen 18 und 80 Jahren alt waren und eine Skin- oder Nipple-sparing Mastektomie mit anschließender Rekonstruktion erhielten. Die Daten wurden aus openMedocs gesammelt und durch eine deskriptive Statistik mit Microsoft Excel wurden verschiedene demographische sowie tumor- und rekonstruktionsspezifische Daten erhoben. Außerdem erfolgte eine Signifikanzprüfung des Body Mass Indexes mittels SPSS 23. Bezogen auf die Risikofaktoren der Patientinnen wurden postoperative Komplikationen, vor allem die Infektion, näher betrachtet.
Ergebnisse: In dieser Population erhielten 106 Patientinnen 135 Brustrekonstruktionen. Von diesen wurden 97 Rekonstruktionen aufgrund der Diagnose Brustkrebs durchgeführt und 38 Rekonstruktionen prophylaktisch. In 14% der Fälle (bei 19 Rekonstruktionen) sind Infektionen aufgetreten. In dieser Gruppe lag der mittlere BMI bei 26,3 kg/m2 und lag damit um 3 kg/m2 höher als in der Gruppe der Patientinnen ohne Infektion. Außerdem wurden bei den Patientinnen mit Infektionen größere Implantate verwendet.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen in etwa die gleichen Risikofaktoren und Ausprägungen, wie sie in der aktuellen Literatur beschrieben werden. Der Unterschied des Body Mass Index in den Gruppen der Frauen mit und ohne Infektion konnte als signifikant bewiesen werden (p=0,019). Durch eine größere Studienpopulation sollten weitere Risikofaktoren statistisch aufgearbeitet werden, um das geeignete Operationsverfahren für die jeweilige Patientin anwenden zu können.