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Selected Publication:

Sagmeister, H.
Interdisziplinäres Management einer extremitätenbedrohenden Beugesehnenscheideninfektion der Hand durch Scedosporium apiospermum
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 52 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Reischies-Meikl Frederike Marie Josefine
Schintler Michael
Altmetrics:

Abstract:
Infektionen durch Scedosporium apiospermum (SA) sind selten, können jedoch ernste Folgen haben. Ein optimales Therapieschema ist derzeit noch nicht bekannt. Im Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz wurde solch eine seltene SA-Infektion erfolgreich behandelt. Die Patientin litt monatelang an einer Schwellung am linken Unterarm mit Fistelgängen, aus denen sich bernsteinfarbenes Sekret entleerte. Die orale Therapie mit dem derzeitigen Mittel der Wahl Voriconazol zeigte sich frustran und ein chirurgisches Debridement musste durchgeführt werden. Um in Zukunft den Fokus auch auf Pilzinfektionen zu richten, liefert diese Diplomarbeit einen Überblick über Ätiologie, Symptome, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten sowie Differentialdiagnosen der SA-Infektion. Es handelt sich um den Bericht eines Fallbeispiels, der sich im Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz zugetragen hat. Die Daten stammen aus dem Patientinnen- und Patientendatensystem Medocs. Anhand des Fallbeispiels wird eine Literaturrecherche durchgeführt, die ihre Daten aus Pubmed sowie Fachbüchern bezieht. Nach Anlage eines modifizierten VAC-Systems mit lokaler Voriconazol-Spülung konnte der Pilz erfolgreich behandelt werden. Die Wunde musste mit einer freien Oberarmlappenplastik gedeckt werden, die bland eingeheilt ist. Ein Restdefekt bleibt in der Mobilität, da eine nekrotische Beugesehne des Mittelfingers entfernt werden musste. Nach sechsmonatiger Therapie mit Voriconazol kam es bisher zu keinem Rezidiv. Gezielte Diagnostikmöglichkeiten bestehen, jedoch fehlt derzeit häufig das Wissen über SA. Um eine optimale Therapie zu garantieren, wird es noch einige Studien benötigen. Die derzeitige Therapie der Wahl mit Voriconazol ist mit einigen Nebenwirkungen verbunden und noch nicht ausgereift. Unseres Wissens ist dies der erste Versuch, eine SA-Weichteilinfektion mit lokaler Voriconazol-Applikation zu therapieren. Da dies erfolgversprechend war, ist eine prospektive Studie über lokale Voriconazol-Anwendung im Haut- und Weichteilgewebe zu empfehlen.

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