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Zuschnegg, J.
Effektivität von Hilfsmitteln zur Sturz- und Verletzungsprävention bei älteren KrankenhauspatientInnen und LangzeitpflegeheimbewohnerInnen - Eine systematische Übersichtsarbeit
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Zuschnegg Julia
Advisor:
Lohrmann Christa
Schoberer Daniela
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der Weltgesundheitsorganisation zufolge weisen Erwachsene ab dem 65. Lebensjahr aufgrund des altersbedingten biologischen Wandels ein bedeutendes Risiko für Stürze auf. Im Hinblick auf die demografische Entwicklung sind besonders Gesundheitsinstitutionen gefordert, evidenzbasierte Maßnahmen zur Sturz- und Verletzungsprävention von älteren Menschen einzusetzen, um eine qualitativ hochwertige Versorgung gewährleisten zu können. Demzufolge beschäftigt sich diese systematische Übersichtsarbeit mit elf ausgewählten Hilfsmitteln zur Sturz- und Verletzungsprävention, mit dem Ziel deren Effektivität bei älteren KrankenhauspatientInnen und LangzeitpflegeheimbewohnerInnen zu überprüfen. Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden zwei systematische Literaturrecherchen nach den Evidenzlevel des Oxford Centre of Evidence-based Medicine (OCEBM), in internationalen Datenbanken, sowie eine Handsuche in Suchmaschinen und Referenzlisten, durchgeführt. Eine kritische Bewertung der identifizierten Literatur erfolgte mithilfe geeigneter Bewertungsinstrumente des OCEBM durch zwei Personen unabhängig voneinander. Ergebnisse: Insgesamt konnten 16 randomisiert kontrollierte Studien in diese Arbeit eingeschlossen werden, welche Ergebnisse zu drei der vordefinierten Hilfsmittel hervorbrachten. Hilfsmittel wie Niederflurbetten, Alarm- und Sensorsysteme sowie Hüftprotektoren wiesen keine statistisch signifikante Reduktion von Stürzen und sturzbedingten Verletzungen bei den TeilnehmerInnen auf. Bei Hüftprotektoren konnte im Langzeitpflegebereich eine geringe Reduktion von Hüftfrakturen ermittelt werden. Diskussion: Die Ergebnisse dieser Arbeit legen dar, dass ein Hilfsmittel allein zu keiner statistisch signifikanten Reduktion von Stürzen oder sturzbedingten Verletzungen bei älteren Personen in Krankenhäusern und Langzeitpflegeeinrichtungen führt. Den Ergebnissen zufolge könnten jedoch jährlich 8 von 1.000 BewohnerInnen durch Hüftprotektoren von einer Hüftfraktur bewahrt werden. Da zu zahlreichen Hilfsmitteln keine Evidenz verfügbar ist, wird zukünftig weitere pflegewissenschaftliche Forschung benötigt, um die Effektivität von Hilfsmitteln in diversen Settings zu überprüfen und eine Implementierung in die Pflegepraxis mit wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauern zu können.

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