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Gewählte Publikation:

Andrianakis, A.
Die Pneumatisation des Processus clinoideus anterior unter besonderer Berücksichtigung der Beziehung zum Fasciculus opticus
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Andrianakis Alexandros
Betreuer*innen:
Anderhuber Friedrich
Pilsl Ulrike
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Die Entwicklung der funktionalen endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie [FESS] war ein Meilenstein in der HNO-Heilkunde sowie in weiterer Folge in der Schädelbasischirurgie. Bei sämtlichen endonasalen Eingriffen muss von Seiten des Operateurs eine exakte anatomische Kenntnis der Region vorausgesetzt werden, um mögliche gravierende Komplikationen zu vermeiden. Der Sinus sphenoidalis besitzt eine große Variabilität hinsichtlich Form, Größe und Ausdehnung und zeigt dabei eine enge topographische Beziehung zu bedeutenden neurovaskulären Strukturen. Eine ausgedehnte Pneumatisation zwischen N. opticus und A. carotis interna stellt dabei eine wichtige Landmarke dar, in der beide Strukturen weit in das Keilbeinlumen vorspringen können, oft nur von dünnen oder gar dehiszenten Knochen bedeckt sind und bei operativen Verletzungen schwerste, u. U. letale Komplikationen nach sich ziehen können. Die Häufigkeit und Ausdehnung dieses optico-carotid recess in den Proc. clinoideus anterior sowie die damit verbundene klinische Bedeutung und operative Risiken stellen das Ziel dieser Arbeit dar. Material und Methoden Insgesamt wurden 50 Schädelpräparate kaukasischer Herkunft untersucht, an denen Ausgüsse der Sinus sphenoidales angefertigt wurden [n=100]. Des Weiteren ist von 10 der 50 Schädelpräparate ein CT-Scan gemacht worden. Zusätzlich ist von 3 Ausgüssen dieser 10 Schädel ein CT-Scan angefertigt und gemeinsam mit dem dazugehören Schädel-CT in ein spezielles Programm eingearbeitet worden, um die Genauigkeit des Ausgusses zu demonstrieren. Anhand der Ausgüsse sind Neben- und Hauptparameter dieser Arbeit berechnet worden. Als Landmarke für eine PCA-Pneumatisation ist eine Ausdehnung des OCR lateral des lateralen Randes des N. opticus bestimmt worden. Ergebnisse Bei 33 von 100 Sinus sphenoidales ist ein lateraler OCR mit einer durchschnittlichen Länge von 7,3 mm [6-10] und einer durchschnittlichen Tiefe von 3,5 mm [1-9] gefunden worden. Eine PCA-Pneumatisation über einen lateralen OCR bei unselektierten Personen konnte bei 12 von 100 Sinus sphenoidales nachgewiesen werden. Bei 8 der 12 Fälle zeigte sich die PCA-Pneumatisation in postsellaren Formtypen, bei den restlichen 4 Stück in sellaren Formtypen. Schlußfolgerung Der laterale OCR stellt eine wichtige Landmarke zur Orientierung in der Nasennebenhöhlen- als auch in der Schädelbasischirurgie dar. Je stärker der OCR ausgebildet ist, desto dünner zeigt sich die knöcherne Bedeckung des N. opticus und der A. carotis interna, und umso mehr ist Vorsicht bei transsphenoidalen Eingriffen geboten, um diese Strukturen nicht zu schädigen und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

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