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Trojacher, T.
Möglichkeiten der nuklearmedizinischen Tumordiagnostik mit Schwerpunkt Diagnostik neuroendokriner Tumoren: Eine systematische Übersichtsarbeit
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Aigner Reingard
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Stanzel Susanne
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die neuroendokrinen Zellen bilden als sogenanntes DNES (Diffuses neuroendokrines System) eine Vielzahl von Hormonen im menschlichen Körper und weisen keine konkrete Organstruktur auf. Ein Teil davon, das GEP-System (Gastroenteropankreatisches System) arbeitet besonders eng zusammen und ist Ausgangspunkt für die häufigsten neuroendokrinen Tumoren (NET). Hierbei findet die Nuklearmedizin als funktionstopologische Modalität von okkulten, multifokalen und metastasierenden Tumoren Anwendung, da sie selbst kleine Tumorherde sichtbar werden lässt. Um einen Überblick über das breite Angebot an radioaktiven Tracern und ihre Indikationen zu bekommen, wurde diese systematische Übersichtsarbeit anhand der PRISMA-Richtlinien erstellt.
Methoden: Das Studienprotokoll wurde auf PROSPERO (CRD42017068846) registriert. Zur Sammlung passender Literatur wurden Internetquellen von PubMed und Web of Science (WoS) im Juni 2017 herangezogen. Alle Suchergebnisse wurden in eine Excel-Tabelle eingetragen und die Duplikate entfernt. Anschließend wurden die Ergebnisse thematisch in tumorspezifische und –unspezifische gegliedert radioaktive Tracer gegliedert und anhand definierter Ausschlusskriterien aussortiert. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die Diagnostik neuroendokriner Tumoren gelegt. Zuletzt wurden die passenden Studien nach ihrem Level of Evidence (LoE) bewertet und die Studien mit einem LoE I und II integriert.
Ergebnisse: Die Literatursuche ergab insgesamt 3334 Ergebnisse, die sich nach der systematischen Analyse auf 326 klinische Studien reduzierten. Davon waren nach Entfernung der Dubletten in der Gruppe der tumorspezifischen Tracer 108 und in der Gruppe der tumorunspezifischen Tracer 198 klinische Studien. Verwendete spezifische Stoffe sind die radionuklidmarkierten Tracer des Octreotids (Pentetreotid, DOTA-TOC/ NOC/ TATE), einem Somatostatinanalogon, sowie markiertes mIBG, monoklonale Antikörper, Natriumiodid, FDOPA und prostataspezifisches Membranantigen (PSMA). Unspezifische Tracer sind markiertes MIBI/ Tetrofosmin, FDG, Cholin, Fluorocholin, Natriumfluorid und Phosphonate.
Diskussion: Diese Arbeit belegt den erfolgreichen Einsatz der Nuklearmedizin bei der Diagnostik von Tumoren. Besonders neuroendokrine Tumoren, die sich bei
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Lokalisation und Verhalten stark unterscheiden, können mit dem immer umfangreicher werdenden Angebot an radioaktiven Tracern besser in Stadien eingeteilt und dadurch therapiert werden. Limitationen bestehen jedoch noch durch die Verfügbarkeit und Kosten der Radiopharmaka.