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Varro, B.
Erhebung der Sexualität und Fertilität von Patientinnen mit therapiertem invasiven Mammakarzinom
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 111
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Bjelic-Radisic Vesna
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- Abstract:
- Einleitung: Brustkrebs ist trotz verbesserter Früherkennungsmethoden, diagnostischer und therapeutischer Methoden noch immer die häufigste maligne Tumorart bei Frauen in der westlichen Welt. Eine frühe Diagnose und adäquate Therapie verbessern das Outcome und die Lebensqualität der erkrankten Frauen. Dennoch verursachen operative Methoden, zytostatische und endokrine therapeutische Interventionen eine Vielzahl an kurzfristigen und länger bestehenden Nebenwirkungen, die die Patientinnen physisch und psychisch in ihrer Lebensqualität sehr belasten. Veränderungen im Sexualleben und in der Wahrnehmung ihrer eigenen Person spielen hierbei eine bedeutende Rolle. Eine frühzeitige Menopause und mögliche Infertilität nach einer Brustkrebstherapie betreffen zusätzlich jüngere Frauen mit Kinderwunsch. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Sexualität und der Fertilität von Frauen nach einem therapierten invasiven Mammakarzinom.
Zielsetzung: Störungen in der sexuellen Funktion, im körperlichen und sexuellen Wohlbefinden bei Frauen nach einer Brustkrebstherapie, Menopausensymptome und Infertilität sind häufige Langzeitfolgen invasiver, zytostatischer und endokriner Therapiemaßnahmen. Diese Arbeit soll klären, ob es Unterschiede in der Sexualität und Fertilität bei Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom im Vergleich zu gesunden Frauen gibt.
Methodik: Im Rahmen einer unizentrischen Querschnittsstudie von 93 Frauen werden Daten erhoben, die mögliche Unterschiede im sexuellen Wohlbefinden und in der Fertilität von Frauen nach einer Brustkrebsbehandlung im Vergleich zur gesunden Population nachweisen sollen. Mit Hilfe der Fragebögen SAQ, SABIS und Thewes können Daten zu dieser Thematik gesammelt und anhand der Software IBM Statistics SPSS analysiert und ausgewertet werden.
Ergebnisse: Die große Anzahl an Frauen, die nach ihrer Brustkrebserkrankung sexuell inaktiv sind, geben neben Desinteresse an Geschlechtsverkehr körperliche Gründe für ihre sexuellen Probleme an. Unzufrieden mit ihrem Sexualleben sind die meisten Frauen deshalb aber nicht. Besonders auf die Partnerschaft hat die Brustkrebserkrankung keinen Einfluss. Bei 94,6% der Patientinnen besteht kein Kinderwunsch mehr, nur eine geringe Zahl an Frauen hat sich fertilitätserhaltenden Maßnahmen vor ihrer Brustkrebstherapie unterzogen.
Conclusio: Der größte Teil der befragten Frauen ist trotz der Brustkrebserkrankung zufrieden mit ihrem Sexualleben, obwohl einige Frauen weniger sexuell aktiv sind als vor ihrer Erkrankung. Verschiedene therapieabhängige Symptome können hierfür die Ursache sein, vielmehr führen aber seelische Komponenten zu einem veränderten sexuellen Verhalten und zu sexueller Dysfunktion.