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Gewählte Publikation:

Locnikar, L.
Polyphem in der Wiege; Bedeutung des Myoms im Frauenleben
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 127 [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Giegerl Elisabeth
Lang Uwe
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund und Zielsetzung Uterine Leiomyome sind gutartige glattmuskuläre monoklonale Knoten, die ihr Wachstum ausgehend vom Myometrium der Gebärmutter nehmen. Als häufigste Tumorentität der reproduktiven Frauen sind Gynäkologinnen und Gynäkologen damit täglich konfrontiert. In folgender Arbeit wird ein Überblick über den derzeitigen Wissensstand des Themas ‚Myoma uteri’ gegeben. Material und Methoden Initial wurde Fachliteratur zum Thema durchgelesen und der Aufbau der Arbeit festgelegt. Danach wurde über PubMed weiterführende Literatur zu den Unterkapiteln gesucht, durchgelesen und gespeichert. Weiters wurde ein Patientinnengespräch durchgeführt und dokumentiert. Allgemeine Aspekte zum Myoma Uteri Myome sind meist gut abgrenzbare kugelige, derbe Tumore von variabler Größe und charakteristischem histologischem Bild mit extrazellulärer Matrix. Liegen multiple Knoten vor, spricht man von einem Uterus Myomatosus. Nichtinvasiver Goldstandard zur Diagnose ist das MRT, die endgültige Diagnosestellung erfolgt über den postoperativen histopathologischen Befund. Die Einteilung geschieht nach mikroskopischen Gesichtspunkten sowie dem Wachstumsverhalten. Typisch ist das hochgradig intra- und interindividuelle prämenopausale Wachstum, welches durch Steroidhormone, Zytokine, Wachstums- und Apoptosefaktoren und somatische Genmutationen beeinflusst wird. Wesentliche Risikofaktoren sind steigendes Alter, afroamerikanische Abstammung sowie positive Familienanamnese. Postmenopausal zeigen die Knoten Regredienz. Zumeist sind die Knoten asymptomatisch, können aber abnorme uterine Blutungen sowie Schmerzen auslösen. Eine kurative Therapie ist die Hysterektomie, bei Kinderwunsch ist eine Myomenukleation anzustreben. Medikamentös existieren Kurzzeit-Therapieansätze sowie ein 2015 zugelassener selektiver Progesteronrezeptor-Modulator zur intermittierenden Langzeittherapie. Uterine Myome und Reproduktion inklusive Case Report Von Infertilität sind 1-2% der Myompatientinnen betroffen, wobei die Lokalisation ein wesentlicher Faktor ist. Therapeutisch kann eine hysteroskopische Myomektomie die Empfängnisbereitschaft signifikant erhöhen.

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