Gewählte Publikation:
Pannold, J.
Der Stellenwert von Copeptin in der Diagnostik des akuten Myokardinfarktes
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gasser Robert
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Mangge Harald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Ischämische Herzerkrankungen, zu denen auch der Myokardinfarkt gehört, stehen an erster Stelle aller Todesursachen. Neben dem EKG haben sich labormedizinische Biomarker in der Akut-Diagnostik bewährt. Etabliert ist die Analyse der Troponine T und I, wo man jedoch aufgrund eines verspäteten Anstiegs auf weitere Verlaufsmessungen angewiesen ist. Copeptin könnte als endogener Stressmarker eine schnellere Diagnosestellung ermöglichen.
Methoden
Es wurden retrospektiv Daten von Patientinnen und Patienten ausgewertet, die sich mit ACS-typischer Symptomatik in der EBA präsentierten. Benötigte Laborparameter waren die Troponinwerte zum Zeitpunkt der Aufnahme und Verlaufsmessungen nach einer und/oder drei Stunden. Des Weiteren wurden nachträglich aus eingefrorenen Restproben der Copeptinwert der initialen Blutabnahme ermittelt. Wir verglichen die Ergebnisse des verwendeten Troponin-Algorithmus mit den Copeptinwerten und es wurde untersucht ob zwischen den Aufnahmediagnosen ein signifikanter Unterschied der Copeptinwerte vorliegt.
Ergebnisse
In einem Zeitraum von sieben Monaten wurden retrospektiv 197 Fälle identifiziert. Aus diesen Daten waren zwei Subgruppen (n = 53 bzw. n = 40) statistisch verwertbar. Daraus ließ sich für Copeptin eine Sensitivität von 75% und eine Spezifität von 44,94% im Bezug zur Aufnahmediagnose „NSTEMI“ errechnen. Die Verteilung von Copeptin war nicht signifikant (p = 0,158) bezogen auf die Aufnahmediagnosen.
Schlussfolgerung
Copeptin ist als alleiniger Marker für den Nachweis eines NSTEMI nicht geeignet. Jedoch könnte man mit einer Copeptinbestimmung bei Patientinnen und Patienten mit initialen Troponinwerten im Graubereich einen schnelleren Infarktausschluss erzielen.