Selected Publication:
Himmer, A.
Erfassung von Lebensqualität und Komplikationen bei Patientinnen mit Brustkrebs nach onkoplastischer Mammarekonstruktion
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Bjelic-Radisic Vesna
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung und Fragestellung: Das Mammakarzinom stellt heutzutage die häufigste Krebserkrankung bei Frauen dar und wird deshalb intensiv erforscht. Viele verschiedene Therapieoptionen haben die Überlebenschance der Patientinnen um einiges verbessert. Um eine möglichst hohe Tumorfreiheit zu erreichen, sind die operativen Eingriffe sehr wirkungsvolle Optionen, welche heute vor allem die Skin-Sparing-Mastectomy (SSM) und die Nipple-Sparing-Mastectomy (NSM) darstellen, da diese eine sofortige intraoperative Rekonstruktion ermöglichen. Immer wichtiger wird es daher die Langzeitfolgen der Therapie zu erfassen, um nicht nur das Überleben, sondern auch die Lebensqualität der Patientinnen zu sichern. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird auf die Komplikationen nach operativer Therapie eingegangen und die Lebensqualität der Patientinnen im weiteren Verlauf mittels Fragebogen evaluiert. Im Fokus steht vor allem die Erfassung von Einschränkungen und Beschwerden durch Folgen der Komplikationen.
Methoden: Dazu wurden die Daten von 92 Patientinnen retrospektiv erhoben und diese in zwei Gruppen aufgeteilt, eine mit Patientinnen mit Komplikationen (Gruppe 1/GR1) und eine mit Patientinnen ohne Komplikationen (Gruppe 2/GR2). An diesen 92 Patientinnen wurden insgesamt 111 Operationen durchgeführt. Der mediane Follow-Up(FU) betrug 5,76 Monate mit einer Standardabweichung (SD) von 5,2. Bei 37 der aufgenommen Patientinnen zeigten sich Komplikationen. Zur Erfassung der Lebensqualität nach Operation wurden den Patientinnen 3 Fragebögen zugeschickt: EORTC QLQ-C30, EORTC QLQ-BR23, EORTC QLQ-BrR30. Insgesamt erhielten wir die Fragebögen von 68 Patientinnen, darunter 24 von Patientinnen mit Komplikationen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Von den 92 Patientinnen zeigten sich im Verlauf 37 mit Komplikationen, darunter waren 12,61% Hämatome, 7,2% mit Nekrosen, 11,71% hatten PS-Heilung und 3,6% entwickelten trotz Antibiose eine Infektion (die Zahlen werden als Prozent der gesamten durchgeführten Operationen angegeben). Dennoch zeigte sich keine Verschlechterung der Lebensqualität (LQ) in der Gruppe mit Komplikationen im Vergleich zur Gruppe ohne Komplikationen. Je höher das Ergebnis auf einer Skala von 1-7 war, umso besser bewerteten die Patientinnen ihre Gesundheit und Lebensqualität (LQ1=6,13 versus LQ2 =5,45). Einzig mit der Rekonstruktion und dem kosmetischen Ergebnis waren die Patientinnen der Gruppe 1 nicht so zufrieden (SAT1 =58,33% versus SAT2 =65,9%). Das Auftreten von Komplikationen war jedoch meist nicht durch intraoperative Fehler, sondern durch Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Störungen der Gerinnung bedingt. Es zeigte sich, dass Komplikationen im postoperativen Verlauf nur geringe Einschränkungen nach sich ziehen und sie einzig zu einem schlechteren kosmetischen Ergebnis führen. Dies hat jedoch wiederum negative Auswirkungen auf das Körperbild der Patientinnen. Somit muss, auch trotz der geringen Verschlechterung ein möglichst komplikationsfreier Verlauf angestrebt werden, um den Patientinnen postoperativ ein möglichst normales Leben mit einem für sie gut akzeptierbarem Körperbild (mit hoher Akzeptanz des postoperativen Körperbilds) zu ermöglichen.