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Gewählte Publikation:

Bramreiter, V.
Effizienz der RSV-Prophylaxe mit Palivizumab bei Frühgeborenen mit 29 (+0) bis 32 (+6) Schwangerschaftswochen Eine retrospektive Kohortenstudie an der Kinderklinik Graz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 75 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Resch Bernhard
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund RSV ist einer der häufigsten Auslöser eines Atemwegsinfektes in den ersten Lebensjahren. Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko an einem Infekt zu erkranken und schwerere Krankheitsverläufe zu durchleiden. Aus diesem Grund wird Frühgeborenen, die ein gewisses Risikoprofil mitbringen, eine Prophylaxe mit Palivizumab verabreicht. Diese Studie untersucht retrospektiv die Effizienz der Palivizumabprophylaxe bei Frühgeborenen mit einem Gestationsalter von 29 (+0) bis 32 (+6) Wochen. Methoden Die retrospektive Datenanalyse umfasst jene Kinder, die zwischen 2004 und 2012, mit 29 (+0) bis 32 (+6) Schwangerschaftswochen, am LKH Graz geboren wurden. Sämtliche Daten, die zur Analyse herangezogen wurden, wurden aus dem elektronischen Verwaltungsprogramm MEDOCS entnommen. Ergebnisse 816 Kinder wurden innerhalb der Studienperiode geboren. Nachdem jene Kinder ausgeschlossen wurden, die die Einschlusskriterien nicht erfüllten, wurden 789 Kinder endgültig in die Studie aufgenommen. 262 Kinder erhielten eine Prophylaxe mit Palivizumab. 527 Kinder bildeten die Kontrollgruppe. Die Rehospitalisierungsrate sank durch die Gabe von Palivizumab von 4,93% in der Studienpopulation, auf 2,67% in der Kontrollgruppe (p = 0,093). Bei Buben (p = 0,037), Mehrlingen (p = 0,026) und Kindern, die in der RSV-Saison entlassen wurden (p = 0,044), war die Reduktion der RSV-Hospitalisierungen signifikant. Lag eine Kombination mehrerer Risikofaktoren vor, stieg bei Kindern ohne RSV-Prophylaxe die Hospitalisierungsrate kontinuierlich an (1 Risikofaktor = 1,43%, 2 Risikofaktoren = 2,55%, 3 Risikofaktoren = 8,99%, 4 Risikofaktoren = 8,70%). Die Gabe von Palivizumab hatte in dieser Studie eine geringe, statistisch nicht signifikante Auswirkung auf Aufenthaltsdauer, Sauerstoffbedarf, Bedarf an Atemunterstützung, Intensivpflichtigkeit und Schweregrad des Infektes. Schlussfolgerung In dieser Studie konnte keine statistisch signifikante, jedoch tendenziell relevante, Reduktion der RSV-Rate durch Palivizumab in der 1. RSV-Saison gezeigt werden. Im Vergleich zu anderen Studien schnitt die Prophylaxe mit Palivizumab schlechter ab. Entgegen der Erwartungen führte die Prophylaxe nicht zu einer kürzeren Aufenthaltsdauer im Krankenhaus oder einem milderem Verlauf der Erkrankung.

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