Gewählte Publikation:
Schäfer, H.
Chirurgische Therapie Neuroendokriner Tumore des Pankreas
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 93
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Haybäck Johannes
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Thalhammer Michael
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- Abstract:
- Hintergrund: Die neuroendokrinen Neoplasien des Pankreas (pNEN) sind eine sehr seltene Tumorentität, mit komplexer Klinik und Biologie und Gegenstand aktueller Forschung. Das klinische Management der pNEN ist ein viel diskutiertes Thema. Die einzige kurative Therapieoption besteht bislang in der vollständigen chirurgischen Resektion von pNEN.
Methoden: Diese Arbeit beinhaltet eine retrospektive Analyse der medizinischen Daten von 91 PatientInnen mit diagnostizierten neuroendokrinen Neoplasien des Pankreas, die in den Jahren von 2000 bis 2015 an der Chirurgischen Klinik des Landeskrankenhauses/ Universitätsklinikums Graz behandelt und nachgesorgt worden sind. Als Hauptzielgrößen wurden das Gesamtüberleben (OS) sowie das rezidivfreie Überleben (RFS) der PatientInnen evaluiert.
Ergebnisse: Es zeigten sich statistisch höchstsignifikante Ergebnisse (p < 0,001) für den Zusammenhang zwischen Tumor-Grade und Überlebenszeit, sowie für den Zusammenhang zwischen dem histologischen Status der Resektionsränder und der Überlebenszeit. Statistisch hochsignifikant (p < 0,01) waren die Ergebnisse bezüglich des Zusammenhangs von synchronen Fernmetastasen bzw. Lebermetastasen und Überlebenszeit, sowie die Ergebnisse bezüglich des Zusammenhangs von Ki67-Proliferationsindex und Überlebenszeit. Statistische Signifikanz (p < 0,05) ergab sich außerdem für den Zusammenhang von Alter und Überlebenszeit, sowie für den Zusammenhang von histologisch nachweisbaren Gefäßeinbrüchen und Überlebenszeit.
Schlussfolgerung: Da alle pNEN malignes Potenzial haben, und das Risiko einer malignen Entartung mit höherem Tumordurchmesser steigt, sollte, wann immer möglich, die vollständige chirurgische Resektion dieser Tumore angestrebt werden. Ungünstige Faktoren für die Prognose der pNEN sind ein hoher Tumor-Grade, ein histologischer R1-Status der Resektionsränder, das Bestehen synchroner Fern- und/oder Lebermetastasen, ein hoher Ki67-Proliferationsindex, histologisch nachweisbare Gefäßeinbrüche, sowie höheres Alter der PatientInnen.