Selected Publication:
Hartwig, C.
Identifikation des Retinaculum musculorum flexorum
anhand von oberflächlichen Landmarken
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Hohenberger Gloria
-
Weiglein Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Das Karpaltunnelsyndrom (KTS) stellt das häufigste periphere Nervenkompressionssyndrom dar. Aufgrund dieser Tatsache ist seine operative Sanierung, während derer die Spaltung des Retinaculum flexorum (RF) erfolgt, die am häufigsten durchgeführte Operation im Bereich der Hand.
Der häufigste Grund für das postoperative Bestehenbleiben oder Wiederauftreten der Karpaltunnelsymptomatik ist die inkomplette Durchtrennung des RF. Diese Problematik kann auf insuffiziente intraoperative Visualisierung des RF, wie sie zum Beispiel bei minimalinvasiven Methoden auftreten kann, zurückgeführt werden.
Daher war es Ziel dieser Studie, die Grenzen des RF auf oberflächliche Landmarken zu projizieren, um dem Chirurgen mit oder ohne direkte Sicht die vollständige Durchtrennung des Bandes zu ermöglichen.
60 Hände von 51 erwachsenen KörperspenderInnen, welche zuvor mittels der Thielschen Lösung konserviert worden sind, wurden im Rahmen der Studie seziert. Die Processus styloidei ulnae und radii sowie die radiale Kante des Ringfingers im Bereich der Grundgliedfurche wurden als Referenzpunkte gewählt. Die Processus styloidei wurden in Form einer Horizontalen miteinander verbunden. Des Weiteren wurde eine longitudinale Linie durch die radiale Seite des Ringfingers mit Verlängerung auf den Unterarm gezogen. Diese beiden Linien wurden unmittelbar am Präparat mittels Farbstift eingezeichnet und miteinander geschnitten, was zum Referenzpunkt ,,A“ am Unterarm führte. Die radiale Seite des Ringfingers im Bereich der Grundgliedfalte wurde als Punkt ,,B“ definiert. Als nächstes erfolgte die Präparation und Vermessung der Zielstruktur im Hinblick auf die Referenzpunkte. Die erhobenen Daten wurden in Proportionen in Relation zur totalen Länge zwischen den Punkten ,,A“ und ,,B“ umgewandelt und analysiert.
In Referenz zu der absoluten Länge (A-B) konnte die Breite des RF für dieses Kollektiv als 48% dieser Linie angegeben werden. Sein distaler Rand befand sich, ausgehend von der radialen Kante der Grundgliedfurche des Ringfingers, auf einer Höhe von 48% und seine proximale Begrenzung auf einer Proportion von 96% der totalen Länge.
Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie kann die Ausdehnung des RF ungefähr als die proximale Hälfte der Länge zwischen den Punkten ,,A“ und ,,B“ entlang der radialen Seite des Ringfingers beschrieben werden. Unsere
Messwerte indizieren, dass die Spaltung des RF entlang dieser Länge zu seiner vollständigen Durchtrennung führt.