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Gewählte Publikation:

Hambauer, J.
Der Einfluss des Frakturtyps auf die Dislokation von Condylus humeri Frakturen im Wachstumsalter
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kraus Tanja
Singer Georg
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Condylus humeri ist die zweithäufigste ellenbogennahe Fraktur im Wachstumsalter. Während undislozierte Frakturen konservativ behandelt werden können, müssen Frakturen mit mehr als 2 mm Fragment-Dislokation primär reponiert und fixiert werden. Um mögliche sekundäre Dislokationen frühzeitig zu erkennen und den damit notwendigen Verfahrungswechsel zu indizieren, ist ein gipsfreies Röntgen 4-7 Tage nach Behandlungsbeginn empfohlen. Ziel dieser Studie war es, die Epidemiologie und Verteilung von Condylus humeri Frakturen im Wachstumsalter zu untersuchen und mögliche Risikofaktoren für eine sekundäre Dislokation zu erfassen. Methode: Retrospektiv wurden die Röntgenbilder und Krankengeschichten aller Patient/innen, die mit einer Fraktur des humeralen Condylus zwischen 2004 und 2013 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie der Medizinischen Universität Graz behandelt wurden, ausgewertet. Alle Frakturen wurden nach Milch und nach Song klassifiziert. Neben Unfallmechanismus und Unfallort wurden auch epidemiologische Daten erfasst. Resultate: 131 Patient/innen wurden in die Studie inkludiert (m=80, w=51, Alter: Ø 7,6 a, 3,9-16,2 a). Während 116 Patient/innen (89%) eine Condylus radialis Fraktur aufwiesen, erlitten 15 Patient/innen (11%) eine Condylus ulnaris Fraktur. Am häufigsten zogen sich die Patient/innen die Fraktur im Freien zu (n=75, 57%). 31 Kinder (23%) erlitten den Unfall im häuslichen Bereich, n=4 (3%) im Kindergarten/Schule und n=6 (5%) in der Sportstätte. Bei 15 Patient/innen (12%) konnte der Unfallort nicht erhoben werden. 72 der Frakturen (55%) wurden operativ und 59 der Frakturen (45%) konservativ behandelt. Im Rahmen der konservativen Behandlung kam es bei 14 Frakturen (24%) zu einer sekundären Dislokation. Hierbei handelte es sich ausschließlich um Condylus radialis Frakturen (Milch Typ I n=4, Milch Typ II n=10; Song Type II n=8, Song Typ n=6). Das Alter der Patient/innen mit sekundärer Dislokation betrug im Mittel 6,2 a (1,4-14,9 a). iv Schlussfolgerung: Da die sekundäre Dislokation der Condylus radialis Frakturen in einem Viertel der Fälle eintritt, ist das kurzfristige gipsfreie Röntgen indiziert. Gerade Milch Typ II und Song Typ II und III neigen zu sekundärer Dislokation.

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