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Pichler, J.
Die arteriellen Vasa publica der Lunge Eine anatomische Studie an nach Thiel konservierten Leichen in Bezug auf chirurgische Resektionsverfahren am Beispiel einer Lobektomie des rechten Unterlappens
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. 96 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Dreu Manuel
Weiglein Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung HINTERGRUND Durch Zunahme minimal-invasiver Verfahren in der Thoraxchirurgie wird die Kenntnis der strukturellen und topographischen Anatomie immer bedeutender. Kontrollierte anatomische Studien über Lage, Länge und Breite der Arteriae pulmonales, deren Abgänge und die Abstände zwischen den Abgängen sind in der Literatur noch unzureichend beschrieben, obwohl eine Vielzahl chirurgischer Berichte über einzelne Varianten von Segmentarterien im Rahmen von Fallberichten gefunden werden. Diese Studie soll helfen die Anatomie zu klären und so während einem Operationsvorgang, z.B. einer VATS-Lobektomie des rechten Unterlappens, Komplikationen zu minimieren. METHODEN Anhand von 45 Kadavern wurden an dem Institut für Anatomie der Medizinischen Universität Graz die Länge des Truncus pulmonalis, die Breite der Arteriae pulmonales, die Anzahl der Arteriae segmentales, deren Abgangsstellen und die Lappenversorgung gemessen. Danach wurden diese Ergebnisse hinsichtlich der Bedeutung für thorakoskopische Eingriffe untersucht. Zur Darstellung der Unterlappenlobektomie rechts werden in dieser Arbeit vor allem die Abstände der Segmentarterien beschrieben, die für diesen Eingriff bedeutend sind. ERGEBNISSE Die Segmentarterien sind rechts und links sehr variabel. Die Anzahl beträgt im Mittel beidseits zehn Arteriae segmentales. Der rechte Oberlappen wird meistens von zwei (in 50%) oder drei (in 39%) Segmentarterien versorgt, der Mittellappen von zwei Arterien (in 72%) und der Unterlappen rechts von sechs Arteriae segmentales (in 44%). Auf der linken Seite werden meistens fünf Arterien (in 36%) zur Versorgung des Oberlappens gefunden und fünf (in 50%) für den Unterlappen. Die Länge des Truncus pulmonalis hat einen Mittelwert von 6,93 mm. Die Breite der Arteriae pulmonales beträgt auf der rechten Seite durchschnittlich 32 mm und auf der linken Seite 33,16 mm. Der proximalste astlose Abschnitt der Arteriae pulmonales weist rechts im Mittel 30,92 mm und links 25,63 mm auf. Der Abstand der Segmentarterien, die für die Unterlappenlobektomie rechts bedeutend sind, beträgt durchschnittlich 9 mm. DISKUSSION Die Kenntnis des Gefäßmusters ist bei thorakoskopischen Eingriffen wichtig. Variationen der abgehenden Äste der Arteriae pulmonales kommen häufig vor, wie bereits durch frühere Literatur beschrieben und durch diese Studie bestätigt worden ist. Präoperative radiologische Untersuchungen sollten daher durchgeführt werden, um die seltenen, aber gefährlichen intraoperativen Komplikationen zu minimieren und so die intra- und postoperative Morbidität und Mortalität zu senken.

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